FACHFORUM

Die Methylgruppe und ihre biologische Bedeutung (– CH 3)

von Dr. Ulrich Olshausen

Weiterentwicklung zur ganzheitlichen Therapie

Es ist erwiesen, dass die Methylgruppe vom Organismus nur in kleinsten Mengen synthetisiert werden kann und ständig zugeführt werden muß. Die Aminosäure Methionin, der wichtigste Methylgruppendonator wird durch die Aufnahme von Eiweiß (Fleisch, Milchprodukte, Eier, Fisch, Leguminosen) zugeführt.

Bei der Tierfütterung ist Soja mit seinem hohen Gehalt an Methionin, Lecithin und Cholin wichtig. Die Tiere sind dann gesünder und leistungsfähiger.

Bei Organen mit rascher Zellteilung, in der Embryonalentwicklung und bei Heranwachsenden sind Methylgruppendonatoren zur Lieferung der Methylgruppe besonders wichtig. Bei Mangel treten bei jungen Tieren Minderwuchs,Leberverfettung,Missbildungen,Nephrose, Nierenblutungen auf. Es werden weniger Nephrone gebildet ,dadurch kann späterer Bluthochdruck auftreten, bei Kindern auch Störungen der geistigen Entwicklung und späteren Belastbarkeit. Methylgruppendonatoren sind: Methionin, Cholin, Betain, Sarkosin, Carnithin, Dimethylprothetin, Tocopherol(Vit.E), Methylpurine und Trigonellin.

Methylgruppendonatoren steuern im Fett-Kohlehydrat-Eiweißstoffwechsel, entgiften, schützen vor Alterung; sie schützen Membranen, Gefäße, Zelloberflächen, die mesenchymale Grundsubstanz, das bradytrophe Gewebe und sind an Gerinnungsmechanismen, Thrombozytenaggregration, Wasser-Elektrolythaushalt beteiligt und steuern durch Methylierung Gewebshormone wie NO: Durch die Oxydation von L-Carnithin entsteht NO, das durch die NO-Synthese katalysiert wird und wie Prostaglandin vasodilatorisch wirkt.

Cholin kann Arginin zu 2- Dimethyl-Arginin methylieren und dadurch die NO-Synthese blockieren – mit Einfluß auf die Funktion des endothelialen Steuerungssystems.

Noradrenalin ist Hauptüberträger an synaptischen Nervenendigungen.Cholin kann als Methylgruppenspender Noradrenalin zu Adrenalin methylieren. Methylgruppendonatoren sind Schutzpatrone für intakten Leber-und Gallenstoffwechsel, Darmmotilität, Blasentonus mit Entleerungsfunktion für Blase und Darm und normaler Sexualfunktion.

Lecithin ist Bestandteil der Lipoproteine, die wasser- und fettlöslich sind. Lipide und Cholesterin sind wasserunlöslich. Die Lipoproteine Chylomikronen CM ,VLDL (very Low Density Lipo –proteins),LDL ( Low Density Lipoproteins), HDL (High Density Lipoproteins) unterliegen genetischen und Ernährungsfaktoren, können jedoch durch Diät zusammen mit Methylgruppendonatoren beinflusst werden.

Energielieferant für die Getreidekeimung ist Phytin.

Methylierungsprozesse in der Genetik

Methylierungsprozesse als Reprogrammierung zur Differenzierung von Stammzellen.

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Literatur:
Ammon-Dierschel: Fermente, Vitamine, Hormone
Bauer: Medizinische Grundlagenforschung Band I und II
Budecke: Pathobiochemie
Estler: Pharmakologie und Toxikologie
Günther: Lehrbuch der Genetik
Rapoport: Medizinische Biochemeie
Witzmann: Schlüssel des Lebens
Dt. Ärzteblatt und FAZ

Anschrift des Verfassers:
Dr. Ulrich Olshausen
Pinneberger Str.12
D-25451 Quickborn
Tel. 04106 / 670 14
Fax 04106 / 62 53 98



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