Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Schwerer Verlauf einer meist harmlosen Infektionskrankheit

von Roger Rissel

Zusammenfassung

Mit dieser Kasuistik wird die Möglichkeit einer begleitenden homöopathischen Behandlung bei dem schweren Verlauf der Hand-Mund-Fuß-Krankheit eines Kleinkindes aufgezeigt.

Schlüsselwörter

Hand-Mund-Fuß-Krankheit, Homöopathie, komplementäre Therapie, Erythema exsudativum multiforme

Fallvorstellung

Am 6.03.2001 meldet sich morgens die Mutter einer befreundeten Familie und berichtet, dass ihr 4jähriger Sohn J. sich gestern Abend dreimal erbrochen hat und heute Morgen bereits weitere sieben Mal. Zurzeit besteht noch ein Würgereiz. J. hat sich gleich nach dem Trinken von Flüssigkeiten erbrochen. Er isst nicht und jammert.

Da die Mutter den Eindruck hat, das Erbrechen könnte überstanden sein, schlage ich der Mutter vor, abzuwarten und sich zu melden, wenn es nicht von selbst besser wird.
Die Mutter ruft am Nachmittag an. Es wurde weiterhin erbrochen und Fieber ist aufgetreten. Ein eigenartiger Hautausschlag an Händen und Füßen zeigt sich. J. liegt steif im Bett.
Ich rate der Mutter dringend den Kinderarzt aufzusuchen.
Zwei Tage später meldet sich die Mutter telefonisch aus der Kinderklinik mit der Bitte, ich möchte jetzt begleitend ihren Sohn behandeln, da sich aufgrund der noch nicht gesicherten Diagnose die Therapie in der Klinik auf eine Infusion beschränkt, in der auch ein Schmerzmittel verabreicht wird und auf die Gabe von fiebersenkenden Zäpfchen.
Die Mutter berichtet mir folgendes Krankheitsbild:
Es besteht seit 2 Tagen gleichbleibend hohes Fieber von 39,5 °C, welches durch die Zäpfchen kaum gesenkt wird. Der Kopf und die Glieder schmerzen. Der Nacken ist steif und der Kopf zur Seite gedreht. Jede Bewegung verschlechtert, so dass J. regungslos liegt. Wenn durch Mutter und Pfleger das Kind umgelagert wird, schreit es. Der Schlaf ist gestört. J. erwacht häufig mit Jammern. Im Schlaf fantasiert er.

Der Hautausschlag zeigt sich an den Handfläche zwischen den Fingern und an den Fußsohlen als rote Pickel und Pusteln. Jetzt sind diese Hauterscheinungen auch um das Knie herum und am Bauch aufgetreten. Sie haben sich bis auf die Größe eines 5 DM-Stückes vergrößert. An den Füßen haben die Pickel eine etwas ins Bläulich gehende Farbe. An der Oberlippe ist jetzt auch eine Pustel und im Mund sind drei Stellen mit Schleimhautveränderungen, ähnlich einer Aphte, die schmerzen und jucken. Überhaupt ist der Hautausschlag juckend, was auch den Schlaf sehr stört.
Seine Stimme ist auffallend hell geworden und schwach, berichtet die Mutter.
Auf Nachfragen erfahre ich noch, dass er seit gestern trinkt, ohne zu erbrechen und er wenig isst.
Die Gesichtsfarbe ist blass und ein leichter dunkler Schatten liegt um die Augen.
Das rechte Ohr schmerzt, ebenso die Nase. Der Hals ist innen gerötet. Er verlangt kalte Getränke.
Während des Telefonates höre ich das fortwährende Wimmern des kranken Kindes.

Fallanalyse

Es handelt sich um eine akute Erkrankung. Bei einem solch schweren Krankheitsbild ist das kranke Kind im Krankenhaus am richtigen Ort und ich kann der Bitte der Mutter entsprechen.
Die Diagnose der Ärzte lautet: Verdacht auf eine Coxsackie-Virus Infektion / Hand-Mund-Fuß-Krankheit oder Erythema exsudativum multiforme (Steven-Johnson-Syndrom).
Beim Nachschlagen in der Fachliteratur und bei der Recherche im Internet finde ich zur Hand-Mund-Fuß-Krankheit folgende Informationen:

Die Krankheitserreger:

„Die Erkrankung:

Die Diagnose:

Die Therapie:

Weiteres zu den Enteroviren:

Symptomensammlung

Mittelwahl

Verlauf

Ausblick

...

Literatur:
(1) Dingler, W: Hierarchisierung und Repertorisation in der Homöopathie. Blätter für klassische Homöopathie / Naturheilpraxis, Pflaum Verlag, Hefte 1997/11, 1997/12, 1998/1, 1998/3
(2) Genneper/Wegener (Hrsg.): Lehrbuch der Homöopathie, 1. Aufl., Heidelberg: Haug, 2001
(3) Hahnemann, S: Organon der Heilkunst, Textkritische Ausg. der 6. Aufl., Neuausgabe, Heidelberg: Haug, 1999
(4) Hahnemann, S: Organon der Heilkunst, 5. verbesserte und vermehrte Aufl., Dresden und Leipzig: Arnold 1833
(5) Hahnemann, S.: Die chronischen Krankheiten, Band 1-5, Nachdruck, Heidelberg: Haug, 1991
(6) Roche Lexikon der Medizin, Urban&Schwarzenberg, 2. neubearbeitete Aufl., 1987
(7) Homepage Auswärtiges Amt: www.auswaertiges-amt.de
(8) Homepage University of Iowa: www.uiowa.edu
(9) Simbürger, F.: ComRep ML Homöopathie Software, Eching, 2000

Anmerkungen:
1 Homepage Auswärtiges Amt / Gesundheitsdienst (7)
2 Näheres zu der Hierarchisierung in der Publikation von Werner Dingler in der Naturheilpraxis (1)
3 (ORG 6), 1999. § 170
4 (CK) Band 3 Seite VIII (Vorwort) Fußnote

Anschrift des Verfassers:
Roger Rissel
Friedrich-Naumann-Str. 24
55131 Mainz



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