Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Chinareise: Vom Eisenhut zu buddhistischen Speeren

von Andreas Noll

Für jeden Adepten der chinesischen Heilkunde hat es sich als sehr sinnvoll erwiesen, das Herkunftsland dieses fremden Medizinsystems einmal vor Ort kennen zu lernen. Nahezu jeder Zurückgekehrte weiß von den Auswirkungen, von den vielfältigsten Inspirationen für seine Praxis und für sich selber durch eine solche Reise zu berichten. Nun gibt es hierzu verschiedene Möglichkeiten – die reichen von einer Kurzreise nach Peking, Shanghai oder Nanjing, abgerundet mit einem Sightseeingprogramm eventuell auch für den mitreisenden Ehegatten und gekrönt mit einer eindrucksvollen Urkunde, über Studienreisen mehrwöchiger Dauer einschließlich praktischem und theoretischen Unterricht in einem Krankenhaus, wie sie von der AGTCM seit mehr als 12 Jahren angeboten werden, bis hin zu individuell durchgeführten Unternehmungen. Diese beginnen dann vielleicht mit einer einjährigen Sprachausbildung, gefolgt von einem 5-8jährigem Studium an einer der 5 chinesischen TCM-Universitäten (Beijing, Shanghai, Nanjing, Chengdu, Guangzhou) mit entsprechendem akademischen Abschluss.

Eine Reisegruppe in diesem Sommer beschritt einen anderen Weg. Initiiert und organisiert von der Schweizer Kollegin Nina Zhao-Seiler (Zürich)- die jahrelang in China lebte- fand sich eine Gruppe von 9 Teilnehmern aus der Schweiz und aus Deutschland zu einer „Kräuterwanderung“ zusammen. Die Gruppe setzte sich aus den verschiedensten Interessengruppen zusammen – Apotheker, Ärzte, Heilpraktiker, Ernährungsberater u.a.- aber ein interessantes breites Spektrum an Erlebens- und Lernmöglichkeiten kann auch verschiedensten Ansprüchen gerecht werden. Fachlich begleitet wurde die Gruppe von Prof. Zhang, einem Pharmakologen mit Schwerpunkt Pharmakognostik von der (westlich-medizinischen) Hua Xi – Universität in Chengdu. Prof. Zhang beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Identifikation von Heilpflanzen sowie der Identifikation von deren wirksamen Inhaltsstoffen. Imponierend ebenso ob seines Fachwissens als auch seiner Leidenschaft für die Erfassung noch der kleinsten versteckten potentiellen Heilpflanze mittels Kamera und mitgeschleppten Herbariums, stand er den Fragenden zur Verfügung.

Der Anbau

In den ersten Tagen wurden- ausgehend vom schwülwarmen Standort Chengdu, dieser quirligen Millionenstadt im Südwesten Chinas, an den Ausläufern des Himalaja auf einer deutschlandgroßen Tiefebene gelegen- Heilpflanzenplantagen in der Umgebung der Stadt mit dem Bus aufgesucht. Die dortigen Anpflanzungen bemühen sich nach ökologischen Kriterien zu wirtschaften, ein –international noch nicht etabliertes- Label „GAP“ besagt u.a, dass die Pflanzen ohne Verwendung von Pestiziden/Herbiziden gezüchtet werden unter umweltverträglichen Gesichtspunkten.

Auf den Spuren von „Hero“

Ein gigantischer Golfplatz und eine tibetisch-buddhistische Klosterstadt

...

Autor:
Andreas A.Noll
E-Mail: noll@agtcm.de



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 10/2003

Naturheilpraxis 10/2003