FACHFORUM

Bufo rana

Kinder in Krisen homöopathisch begleitet

von Elisabeth Schulz

Die Wahnidee, das Haus sei umgedreht, ist der Kernpunkt in der Pathologie des Bufo-kranken Kindes. Das Haus, in dem es mit seinen Eltern lebt, existiert als Ort von Schutz, Sicherheit und Liebe nicht mehr.

Es ist keiner mehr da, der mich liebt’, könnte der Ausspruch eines Bufo-Kindes sein, wenn es in der Lage wäre, seinen tiefsten Gefühlen verbalen Ausdruck zu geben. Das emotionale Leid eines Kindes, das durch Deprivation, soziale Isolation und Verwahrlosung hervorgebracht wird, führt das Kind in einen Zustand der Betäubung, was in der tiefen Pathologie als Schwachsinn oder Autismus gedeutet werden kann.

Das Bufo-Bild der alten Homöopathen verlangt nach einer modernen Beschreibung, damit dieses kostbare Gift seinen Platz in der heutigen Zeit behält. Es macht Mühe, den Eltern, die sich mit Homöopathie beschäftigen, zu erklären, warum ausgerechnet ihr Kind Bufo rana als Heilmittel benötigt. Eltern, die emotional in Not sind, greifen oft nach modernen Betäubungsmitteln wie Alkohol, Zigaretten, Beruhigungsmitteln oder Drogen und können so ihr Kind nicht mehr fühlen und wahrnehmen, die emotionalen Bedürfnisse, die das Kind hat, nicht abdecken. Diese soziale oder emotionale Isolation, die durch die mangelhafte Eltern-Kind-Beziehung entsteht, führt das Kind in eine Art Betäubung. Der Hunger nach Berührung, der Hunger nach Liebe macht einen ganzkörperlichen Schmerz, der durch Zuwendung, gehalten werden oder Anteilnahme und Verständnis gelindert werden kann. Aber gerade dazu sind die Eltern aufgrund ihrer eigenen emotionalen Belastung (Schwierigkeiten in der Ehe, Scheidung, Krankheit, Tod des Partners oder andere Schicksalsschläge) nicht in der Lage. Wie soll eine unglückliche Mutter oder ein unglücklicher Vater, die selber Trost und Halt brauchen, ihr Kind trösten? Das Kind träumt sich weg. Es hat Zustände, die als Trance bezeichnet werden können, und es bleibt in der seelisch-geistigen Entwicklung stehen. In der tieferen Pathologie beginnt es zu masturbieren. Es ist vielleicht die letzte oder einzige Möglichkeit, überhaupt noch etwas zu fühlen.

(Quellenangabe: Synthesis Nr. 7)

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Verfasserin:
Elisabeth Schulz
Rebe 26
CH-4574 Nennigkofen
E-Mail: lisa.schulz@bluewin.ch



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Naturheilpraxis 10/2003