Wie die anderen heilen: Pflanzen und Kulturen

von Susanne Dürrfeld-Flügel

Jeder, der sich näher und intensiver mit der Pflanzenheilkunde beschäftigt, wird irgendwann auch in die Vergangenheit und in die Kulturen anderer Völker eintauchen. Denn Heilkräuter und Heilpflanzen sind natürlich keine Entdeckung unseres Jahrhunderts, sondern sind auf die Erfahrung und das Wissen „alter“ Medizinmänner, Schamanen, Priester oder Kräuterweiber zurückzuführen. Pflanzen nahmen von jeher eine herausragende Stellung bei der Behandlung Kranker ein. In Ägypten beispielsweise verfügten die Ärzte bereits vor über 3500 Jahren über ein reichhaltiges Sortiment an Heilkräutern. Das Ebers-Papyrus (ca. 1550 v. Chr.), eines der ältesten medizinischen Handbücher, das bis heute erhalten ist, enthält immerhin 876 Rezepturen, die aus mehr als 500 Substanzen hergestellt wurden. Auch indische und asiatische Ärzte kannten zahlreiche Heilpflanzen. Einige der asiatischen Kräuter und Gewürze sind sogar über die großen Handelsstraßen bis nach Arabien und Europa gekommen und wurden von den ansässigen Ärzten übernommen.

Für viele Menschen steht die traditionelle Heilkunst auch heute noch (und wieder) hoch im Kurs, ist für viele vielleicht sogar erste Anlaufstelle, bevor man sich in die Hände von Schulmedizinern begibt. Beispiel Mexiko: In einer Kleinstadt nordöstlich von Mexiko Stadt haben die Einwohner im örtlichen Krankenhaus die Wahl: Sie können sich hier einmal von Schulmedizinern behandeln lassen. Das Besondere ist aber, daß in diesem Krankenhaus auch sogenannte „Curandera“ oder „Huesero“ – indianische Heilkundler – arbeiten. Patienten werden nach ganz traditionellen Methoden behandelt: mit Salben, Lotionen und Pulvern auf Kräuterbasis, mit Massagen oder Beschwörungsformeln. In einem Anbau des Hospitals gibt es einen speziellen Raum, in dem Frauen ihre Kinder nach traditioneller Art in der Hocke zur Welt bringen können. Nach der Geburt werden die jungen Mütter oft in ein Temascal-Dampfbad geschickt. Hierbei handelt es sich um kleine gemauerte Kammern, die mit heißen Kräuterdämpfen angefüllt werden und in Mexiko schon seit Urzeiten existieren. Ein Besuch im Temascal wirkt auch gegen Knochen, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Mexiko kann auf eine 3000 Jahre alte indianische Kultur zurückblicken. Trotzdem ringt die traditionelle Medizin immer noch um eine offizielle Anerkennung. Krankenhäuser wie dieses sind leider immer noch eine Ausnahme.

Kräuterheilkunde im Osten

Kräuterheilkunde in Afrika

Heilkunst der Zulu

Heilmethoden in Nordamerika

Heilmethoden der Maori

Der Manukabaum als Heilmittel

Inhaltsstoffe

...

Anschrift der Verfasserin:
Susanne Dürrfeld-Flügel MA
Nördl. Auffahrtsallee 62
80638 München



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 9/2003

Naturheilpraxis 9/2003