Behandlung von Demenzen mit chinesischen Phytotherapeutika

von Wolfram Gentz

1. Einleitung

Die Behandlung von Demenzen stellt eine große Herausforderung für die Schulmedizin wie auch für die komplementären Heilmethoden dar. Mit der steigenden Lebenserwartung in den Industrieländern kommt der Prophylaxe und Therapie dieser Erkrankungen auch zahlenmäßig eine immer größere Bedeutung zu. Angesichts des typischerweise progredienten und meist irreversiblen Verlaufs der Erkrankung ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, da von jeder Therapie in erster Linie ein Stillstand des Krankheitsprozesses erwartet werden darf.

Die Chinesische Medizin (CM) unterscheidet grundsätzlich nicht zwischen den verschiedenen Formen von Demenzen, wie es die westliche Medizin tut. Gemeinsam ist beiden jedoch die grundsätzliche Annahme eines organischen im weitesten Sinne degenerativen Prozesses des Gehirns mit Hirnatrophie. Dabei unterteilt die westliche Medizin die Demenzen nach den zugrundeliegenden Ursachen. Die häufigsten Kategorien sind die vaskulär bedingte Demenz, die Demenz vom Alzheimer Typ und die Demenz in der Folge von chronischer Alkoholabhängigkeit. Außerdem gibt es eine Fülle von anderen Ursachen, die im wesentlichen in metabolische, strukturell-neurologische und infektiöse unterteilt werden können.

Auch wenn das diagnostische System der CM im Prinzip in der Lage ist, allein auf der Grundlage von Inspektion, Diagnose durch Geruch und Gehör, Befragung und Tastung eine entsprechende Behandlung einzuleiten, muß die diagnostische Unterscheidung immer zuerst nach den Kriterien der westlichen Medizin erfolgen. Dies ist natürlich in erster Linie wichtig, um spezifische therapeutische Möglichkeiten der westlichen Medizin nutzen zu können. Erst wenn diese spezifischen Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind – hierzu zählen natürlich neben medikamentöser Behandlung auch operative Eingriffe –, sollte eine komplementäre Heilmethode wie die CM zum Einsatz kommen. Dies sollte so früh wie möglich geschehen, um den Erkrankungsprozeß in einem frühen Stadium mit entsprechender Lebensqualität aufhalten zu können.

2. Ätiologische Ursachen aus Sicht der CM

3. Symptomatik der Demenzen

4. Differentialdiagnose der Demenzen aus Sicht der CM

4.1.1. Schwäche des Struktivpotentials der „Nieren-Essenz“

4.1.2. Depletio (Schwäche) des Yin mit „Leere-Hitze“

4.1.3. Depletio (Schwäche) des „Milz“- und „Nieren“-Yang

4.2. Depletio des „Milz“- und des „Herz“-Qi

4.3. Ansammlung von „Schleim“

4.4. Qi-Stagnation und Xue-Stase

5. Die Behandlung von Demenzen mit CM in der Praxis

Ein Behandlungsbeispiel

Schlußbemerkung

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Literatur:
Bensky D., Chinesische Arzneimittelrezepte und Behandlungsstrategien. Kötzting/Bayer. Wald: Verlag für Ganzheitliche Medizin Wühr, 1996.
Dilling H. et al., Internationale Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10). Bern, Göttingen, Toronto: Huber, 1991
Flaws B., Lake J., Chinese Medical Psychiatry. Boulder, Colorado: Blue Poppy Enterprises, 2003.
Maciocia, G., Die Praxis der chinesischen Medizin. Kötzting, Bayer. Wald: Verlag für Ganzheitliche Medizin Wühr, 1997.
Porkert, M., Klinische chinesische Pharmakologie. Heidelberg: Verlag für Medizin Fischer, 1978.
Porkert M., Neues Lehrbuch der chinesischen Diagnostik. Dinkelscherben: Phainon Editions & Media GmbH, 1993

Praktische Informationen im Internet auch unter www.tcm.edu

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Wolfram Gentz
Arzt für Neurologie u. Psychiatrie, Psychotherapie,
schwerpunktmäßig Chinesische Medizin u. Akupunktur praktizierend,
Landshuter Allee 49
80637 München
E-Mail: Dr.Wolfram.Gentz@t-online.de



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