Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Bericht von der 19. Münchner Fachtagung in Augendiagnose am Samstag, den 28. Juni 2003

von Christine Bergmeier

Rudolf Stolz: Genotypisch präformierte Krankheitsanlage und exogene Noxen – iridologisch erkennen und biologisch behandeln.

Der Referent Rudolf Stolz – ein Schüler von Josef Deck – war eigens zu dieser Tagung aus dem Siegerland angereist und begann seinen eindrucksvollen Vortrag mit einem Zitat des Heidelberger Prof. Schäfer: „Die Krankheit als Antwort auf allgemeine Noxen wird durch die individuelle, relative Schwäche der Organe bestimmt. Diese kann genetisch ebenso wie lebensgeschichtlich bedingt sein.“ Diese Aussage bedeutet für die Iridologie Folgendes: Das Organzeichen signalisiert eine genetisch bedingte, relative Schwäche. Aus dieser relativen Schwäche kann – infolge lebensgeschichtlicher Noxen das Resultat Krankheit entstehen. Die Vielfalt der Noxen erfahren wir in unseren Praxen tagtäglich: chemische Medikamente mit ihren Nebenwirkungen, Psyche, Umwelt, Alkohol, Rauchen, Ernährung, .......

Eine Organschwäche muss nicht genetisch bedingt sein, sie kann auch durch den kontinuierlichen Einfluss krankmachender Noxen verursacht werden.

In diesen Fällen dürfte das Strukturzeichen in der Iris fehlen – daran müssen wir denken. Dies erklärt auch, warum bei zwei Menschen mit der „gleichen“ Erkrankung in einem Fall Zeichen im Auge zu sehen sind, im anderen nicht. Die „gleiche“ Krankheit gibt es ohnehin nicht, hier geht es um die Individualität der Krankheit bzw. des Patienten Josef Deck prägte den Begriff der „Bedeutungsdiagnose“. Die Iris-Lakune als angelegtes Schwächezeichen gewinnt erst an Aktualität infolge der Einwirkung des Extrinsic Faktors (Noxen) zusammen mit dem Faktor Zeit. Da eine solche „Bedeutungsdiagnose“, wie sie uns die Iris zeigt, (noch) nicht grundsätzlich mit dem klinischen Inhalt einer Diagnose übereinstimmt, sprechen wir von der „Befunderhebung aus dem Auge“.

Bild 1:
Tom, 10 Jahre - Lymphatisch-exsudative Iris mit sandfarbenem hepatotropem Pigment. Colon descendens dilatiert, Pankreas-cauda-Lakune. Familienanamnese: Großmutter: Diabetes mellitus, Mutter Cholelithiasis

Bild 1 zeigt die linke Iris eines 10jährigen Jungen. Er litt bis zum 6. Lebensjahr an einer atonischen Obstipation (Nux vom. oplx = aton. Obstipation, Plumbum oplx.= spastische Obstipation) Zur Zeit wird er wegen einer rezidivierenden Sinusitis / Bronchitis behandelt. Als genotypisch präformierte Krankheitsanlage sehen wir den Bereich der Pancreascauda. Als exogene Noxe könnte übermäßiger Genuss von Zucker und Süßigkeiten einen Diabetes manifest werden lassen. Familienanamnese: Oma: Diabetes mellitus, Mutter: Cholelithiasis, Cholezystektomie.

Anhand eines anderen Bildes bekamen wir die Iris einer 62jährigen Patientin zu sehen: Eine deutliche Transversale lenkte unseren Blick auf die Zonen Pulmo und Pleura. Die Vorgeschichte beschreibt Mastodynie, Zysten, Adenome der Brust. Ultraschallüberwachung in regelmäßigen Abständen ist hier dringend anzuraten, da gutartige Veränderungen den bösartigen häufig voraus gehen.

Therapie: Conium-Mittel, wie z.B. Conium oplx (Madaus), Kattinjekt Conium und Clematis Syn. 137 (Kattwiga), Truw Composita 28 /29 sowie Tumoglin (Pflüger).

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Bilder: Rudolf Stolz

Anschrift der Verfasserin:
Christine Bergmeier
Augsburger Str. 18
86368 Gersthofen



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