Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Der Rothenburger TCM-Kongress hat zu seiner Mitte gefunden

von Claudia Scopalik

Es herrschte eine außergewöhnlich harmonische Stimmung auf diesem 34. TCM-Kongress in Rothenburg, der über 720 Teilnehmer, Ehrengäste und Referenten mitgerechnet, wieder einmal in das liebliche Taubertal gelockt hatte. Die Erwartungen der Teilnehmer aus dem In- und Ausland wurden auch dieses Jahr nicht enttäuscht. Die Kongressorganisation WOK, das Rothenburg-Team und die ehrenamtlichen Helfer hatten ihre Hausaufgaben vom Vorjahr sorgfältig gemacht. Es gab kaum Anlass zu Beschwerden, stattdessen war der dominante Tenor ein freundliches Mit- und Füreinander, sodass die Kongressleitung sich entspannt der Betreuung der Dozenten und Ehrengäste widmen konnte.

Mittlerweile hat sich Rothenburg auch zum Anziehungspunkt für die internationalen Referenten gemacht, die begeistert den „Geist Rothenburgs“ beschwören und den Kongress gar als weltweit interessantesten und schönsten TCM-Kongress feiern, wie unter anderem von Dan Bensky, S. Birch, K. Rose und L. Garnier zu hören war. Erklärtes Ziel von Kongressleiter Gerd Ohmstede ist es, dass sich Rothenburg auch für die Dozenten aus In- und Ausland zu einem Treffpunkt und Ort des fachlichen wie freundschaftlichen Austauschs entwickelt. Tatsächlich konnte man beobachten, wie sich die Kollegen während der Seminarveranstaltungen gegenseitig Besuche abstatteten, was als positives Zeichen für diese Entwicklung gewertet werden dürfte.

Die Gliederung des weitgespannten Seminarprogramms gab sich ganz traditionell, jedoch waren es diesmal die Referenten, die für verblüffende Einblicke in ihre therapeutische oder wissenschaftliche Arbeit sorgten. Da gab es ganz persönliche Bekenntnisse zu hören von Referenten, wie sie den Weg zum Heilen gefunden hatten, wie auch provokative Thesen eines gestandenen Professoren, der bewusst eine sprachlich unkonventionelle Art und Weise ausgewählt hatte, um das Thema der Rezeption der Chinesischen Medizin im Westen zu analysieren. Diese Nähe brachte es mit sich, dass zwischen den Teilnehmern und Referenten nicht nur ein fachlicher Austausch stattfand, sondern eine authentische Kommunikation von Mensch zu Mensch.Gelegenheiten dazu gab es genug, dafür hatten die Neuerungen gesorgt, die dem kreativen Gehirn der Kongressleitung (Gerd Ohmstede) entsprungen waren: Buchvorstellungen, Teeoase, Lagerfeuer, Philosophisches Gespräch am Kamin und ein Oberton-Konzert. Diese Glanzpunkte wurden entsprechend enthusiastisch aufgenommen, sodass sich ein unermüdlicher Strom von Teilnehmern in und um die wundervollen Jugendstilgebäude des Wildbads bewegte und die mittelalterlichen Säle der Reichstagshalle belebte.

Wie bereits angedeutet konnte wieder ein Zuwachs der Gesamtteilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden, auch in Bezug auf die 130 ausländischen Teilnehmer, die aus 14 Ländern kamen, mit Schwerpunkt Österreich, Schweiz und den Niederlanden. Die bürokratischen Klippen, die sich aufgrund der SARS-Epidemie vor den aus China anreisenden Dozenten aufgetan hatten, konnte einzig Qi Gong-Meisterin und Leiterin der Rehabilitationsklinik in Beidahe, Liu Ya Fei, überwinden, um am Kongress teilzunehmen, was sich als eine wahrlich großartige Bereicherung für das exzellente Qi Gong-Programm des diesjährigen Kongresses herausstellte. Es ist nicht übertrieben, in diesem Zusammenhang von einem massenhaften Zuspruch zu sprechen. Nicht ganz so großes Glück wie Liu Ya Fei hatte der Qi Gong-Meister Wang Qing Yu, für den kurzfristig einer seiner Meisterschüler, Bill Frazier, einspringen konnte. Qi Gong-Meister Yves Réquéna brachte südeuropäisches Temperament und traditionelle Qi Gong-Übungen für Leber- und Lungenerkrankungen in das Programm ein, das durch Qi Gong-Übungen zur Unterstützung der Erde von Ulla Blum abgerundet wurde. Für die Teilnehmer, die Dynamischeres suchten, stand Rolf Rothe geduldig und freundlich wie eh und je mit seinen Gong Fu-Kursen zu Verfügung.

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Weitere Informationen um und über den Kongress unter www.tcm-kongress.de mit dem nahezu fertigen Programm 2004 oder auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft www.agtcm.de

Claudia Skopalik
Pressearbeit der AGTCM
Elisenstr. 5
12169 Berlin
E-Mail: Claudia.Skopalik@onlinehome.de



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