Veränderungen der Extrazellulären Matrix und der Grundregulation im Alter

von Rudolf Inderst

Das Grundgewebe (die extrazelluläre Matrix) bildet eine ubiquitär zwischen den Gefässen und den Zellen gelegene Transitstrecke, wodurch alle Körperzellen ernährt und geschützt werden und ihre Stoffwechselprodukte entsorgen können. Die Matrix stellt somit ein lebensnotwendiges Molekularsieb dar.

Dieses Grundgewebe unterliegt einem beständigem Umbau. Dafür sorgen die zellulären Elemente wie der Fibroblast, der sich in erster Linie um den Aufbau von Matrixproteinen, den Proteoglykanen und Glucoaminglykanen sowie von Vernetzungsglykoproteinen, den Kollagenen, kümmert. Sein funktioneller Gegenspieler, der Makrophage, sorgt nicht nur für die Abwehr, sondern verfügt gemeinsam mit dem Fibroblasten über ein Proteasen/Anti-proteasensystem für den notwendigen Abbau und damit wird der ständige Umbau. Beide Zellarten verfügen über eine Vielzahl von Kommunikationsmitteln (Mediatoren und Zytokine), wobei die Mehrzahl dieser Proteine modulatorischen Charakter aufweisen, einige Zytokine eher katabol (TNF alpha, IL1) und andere anabol wirken (Interferon gamma, TGF beta).

Ein besonders wichtiges Gestaltungselement für das Grundgewebe stellen dabei die Proteasen dar. Sie arbeiten nur in einem engen Fenster optimal, ihrem pH-Optimum. Bereits kleine Veränderungen des pH-Werts im Sinne der latenten Azidose führen daher zu erheblichen Störungen im Grundgewebe. Insbesondere die in dieser Matrix frei umherziehenden Abwehrzellen werden in ihrer Mobilität beeinträchtigt.

Seit langer Zeit ist nun bekannt, dass die wesentlichen Makromoleküle der Grundsubstanz eine sehr unterschiedliche Lebenskurve aufweisen, mit zunehmendem Alter erhöht sich der Kollagengehalt, während die Bildung der Proteoglykane (PG) nachläßt. Zudem greifen Hormone in den Metabolismus der PG ein: so werden sie unter dem Einfluss der Hormone der Nebennierenrinde schneller abgebaut, während Insulin und Geschlechtshormone deren Aufbau fördern.

1. Veränderungen des Grundgewebes unter dem Einfluss von Glucose

2. Besonderheit der latenten Azidose

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Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Rudolf Inderst
Leiter med.-wiss. Abtlg. St. Johanser Naturmittelvertrieb GmbH
Postfach 14 62
82119 Gauting



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Naturheilpraxis 8/2003