„Anti-Aging“ aus Sicht der Chinesischen Medizin

von Wolfram Gentz

1. Einleitung

Der in Mode geratene Begriff „Anti-Aging“ steht sicherlich im Widerspruch zum Grundgedanken der Chinesischen Medizin (CM), die in ihrem philosophischen Fundament auch „das Alter“ oder das „Älter-Werden“ akzeptiert als eine Wandlungsphase des Lebens, die es gilt zu akzeptieren und zu gestalten. So erscheint der Begriff „Anti-Aging-Therapie“ meines Erachtens im Kontext der CM denkbar unpassend zu sein. Wenn wir darunter aber medizinische und therapeutische Handlungsweisen und insbesondere Instruktionen für eine Lebensweise verstehen, die die negativen Erscheinungen des Alters möglichst lange hinauszuschieben versucht, ist es zugleich eine Spezialität der CM. Im Huangdi Neijing Suwen, dem „Klassiker des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin“ heißt es geradezu provozierend:

„...Deshalb haben die Weisen auch nicht die behandelt, die bereits erkrankt waren, sondern sich auf die Unterweisung derjenigen beschränkt, die noch gesund waren...“!

Auch wenn die CM damals wie heute potente Behandlungsmöglichkeiten von manifesten Erkrankungen bietet, wird doch aus diesem Zitat deutlich, wie sehr sich die CM mit der Prophylaxe von Erkrankungen und mit der Verhinderung von Alterserscheinungen beschäftigt.
So heißt es im gleichen Absatz, aus dem auch das oben genannte Zitat stammt:

„...Wenn man die Gesetze von Yin und Yang befolgt, bedeutet dies Leben; Nichtbefolgung bedeutet den Tod...“

Hier soll es darum gehen, einige in diesem Zusammenhang besonders wichtige Folgerungen aus den „Gesetzen von Yin und Yang“ und den fünf Wandlungsphasen zusammenzustellen und insbesondere auch die praktische Herangehensweise der CM darzustellen. Dabei beschränke ich mich bewusst auf die Darstellung wesentlicher „Anti-Aging“-Maßnahmen, die jeder Mensch selbst in seinem Leben umsetzen kann.
Selbstverständlich müssen dabei einige Grundbegriffe der CM als bekannt vorausgesetzt werden. Außerdem kann es sich nur um eine Auswahl mir im Zusammenhang mit „Anti-Aging“ wichtig erscheinender Ansätze der CM handeln, die kaum einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Außerdem bietet die CM natürlich auch eine Vielzahl von konkreten therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung von Alterserkrankungen, die ich hier aber nicht darstellen möchte.

2. Das Prinzip von Yin und Yang

3. Die ausreichende Stützung der „Mitte“

4. Der freie Fluss des „Leber“-Qi

5. Der Schutz des Yin und Yang der Wandlungsphase Wasser

6. Die Ausleitung von „Gegenläufigkeiten“ (Repletio)

7. Zusammenfassung

...

Literatur:
Engelhardt U., Hempen C.-H., Chinesische Diätetik. München: Urban und Schwarzenberg, 1997.
He Gongda, Beachtenswertes beim Lösen des Orbis hepaticus. Chinesische Medizin, U&V München, 1996, Jg. 11 (3) 63-69.
Maciocia, G., Die Praxis der chinesischen Medizin. Kötzting/Bayer. Wald: Verlag für Ganzheitliche Medizin Wühr, 1997.
Porkert M., Hempen C.-H., Systematische Akupunktur. München: Urban und Schwarzenberg, 1985.
Porkert M., Neues Lehrbuch der chinesischen Diagnostik. Dinkelscherben: Phainon Editions & Media GmbH, 1993.
Schmidt W.G.A., Der Klassiker des gelben Kaisers zur Inneren Medizin, deutsche Übersetzung des Huangdi Neijing Suwen, Freuburg i.Br.: Herder Verlag, 1993

Praktische Informationen im Internet auch unter www.tcm.edu

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Wolfram Gentz
Arzt für Neurologie u. Psychiatrie, Psychotherapie,
schwerpunktmäßig Chinesische Medizin u. Akupunktur praktizierend,
Landshuter Allee 49
80637 München
E-Mail: Dr.Wolfram.Gentz@t-online.de



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