Arbeitskreis für Augendiagnose
und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Bericht von der 16. Fortbildung in Augendiagnose, Samstag, 15. Februar 2003

von Elke Fuggis

Josef Karl: Heuschnupfen – Bronchitis – Asthma

Allergische Erkrankungen des Atemtrakts unter besonderer Berücksichtigung des Herdgeschehens.

Das allergische Geschehen war das übergeordnete Thema dieser 16. Fortbildung in Augendiagnose am 15. Februar 2003 in München. Traditionell eröffnete auch in diesem Jahr Josef Karl die Vortragsreihe. Er beleuchtete die allergischen Erkrankungen des Atemtraktes, insbesondere Heuschnupfen, Bronchitis und Asthma unter besonderer Berücksichtigung des Herdgeschehens. Anhand vieler lehrreicher Fallbeispiele aus seiner Praxis zeigte er welche Möglichkeiten die Augendiagnose bietet, eine ursächliche Diagnose zu stellen und einen therapeutischen Weg zu finden.
Josef Karl konnte bereits als Schüler von Josef Angerer, der auch ein bekannter Herdforscher war, Erfahrung mit Herden und ihren Auswirkungen auf den Organismus sammeln. So weiß er, dass viele Krankheiten bevorzugt mit bestimmten Herden im Zusammenhang stehen. Für eine erfolgreiche Therapie ist es nötig, am spezifischen Herd der Erkrankung therapeutisch anzusetzen.

Bei allergischen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen und beim Asthma steht die Tonsillitis in der Hierarchie der Herde an 1. Stelle. Die Tonsillitis kann, wie auch der 3. und 4. Zahn im Oberkiefer, der Herd für eine chronische Sinusitis sein. Diese wiederum kann der Auslöser für eine chronische Bronchitis sein. Die chronische Bronchitis ist bekanntermaßen ein wesentlicher Wegbereiter für das Asthma. Beim Asthma kommt der Darm als Fokus noch speziell hinzu und erfordert eine eigene adjuvante Therapie.

Josef Karl betonte, dass das Auge für die Herdsuche eine große Sicherheit bietet. Die Hinweiszeichen für die Nasennebenhöhlen, die Zähne und für die Tonsillen liegen auf der Topographie sehr dicht beieinander. Die Kiefer- und Stirnhöhlen zeigen sich häufig in Form von Flocken und Wischen und sind bei 4 – 8 min. rechts und 53 – 56 min. links angeordnet. Mundhöhle, Kiefer und Zähne liegen rechts bei 10 – 14 min. und links bei 46 bis 50 min. etwas abgesetzt von der Krause in der 4. – 6. Zone. Die Tonsillen stellen sich krausenrandständig oder leicht abgesetzt rechts bei 10 – 12 min und links bei 48 – 50 min dar. Lungenzeichen zeigen sich in der rechten Iris von 45 – 50 min und links von 10 – 15 min. Im Gegensatz zu Herzzeichen, die auch in diesem Sektor zu finden sind, liegen die Lungenzeichen von der Krause abgesetzt in der Muskelzone (4. Zone) und können bis zum Irisrand reichen.

Grundsätzlich deuten helle Zeichen Entzündungen an. Abdunklungen sind ein Hinweis auf Minderdurchblutung und Sauerstoffunterversorgung des entsprechenden Organs. Pigmente sind genetisch determiniert oder zeigen eine toxische Imprägnation an. Leit- und Tangentialgefäße, perifokale Zeichen wie Transversalen und Reizfasern sind zu beachten und geben dem entsprechenden Zeichen eine Aktualität.

Das wichtigste Zeichen für einen Fokus ist das Leitgefäß auf den Sektor der Nasennebenhöhlen bei 4 – 8 min rechts und 53 – 56 min links. Leitgefäße sind Episkleralgefäße und weisen uns auf den dazugehörenden Sektor innerhalb der Iris hin oder verstärken als Aktivitätszeichen die Bedeutung von Lakunen und Pigmenten im entsprechenden Sektor. Beim Herd finden sich allerdings häufig wenige Zeichen innerhalb des Sektors. Abbildung 1 und 2 zeigt sowohl im rechten wie auch im linken Auge jeweils ein Leitgefäß auf diesen Bereich der Nasennebenhöhlen. Dieser 49jährige Patient mit lymphatisch neurogener Konstitution und tuberkuliner Anlage leidet unter schweren Sinusitiden und einer Erkältungsanfälligkeit. Im rechten Auge ist auch der Bereich der Tonsillen bei 10 min durch eine Aufhellung gezeichnet. Die abgedunkelte Nierenzone bei 27 min rechts und 30 min links weist uns zusätzlich auf eine notwendige Therapie über die Nieren hin.

Abbildung 1 und 2:
49-jähriger Patient mit lymphatisch neurogener Konstitution. Die tuberkuline Disposition läßt sich anhand des gekämmten Haars nach Maubach erkennen. Rechts bei 10 min. und links bei 50 min sehen wir jeweils ein Leitgefäß auf den Sektor der Nasennebenhöhlen zulaufen. Für Josef Karl ist dieses Leitgefäß das sicherste Zeichen für einen Fokus. Die Frage nach einer Erkältungsanfälligkeit wird meist positiv beantwortet.

Therapie:

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Bilder:
Josef Karl, Penzberg

Anschrift der Verfasserin:
Elke Fuggis
Tucholskystr. 16
81737 München
E-Mail: e.fuggis@hilterhaus.de



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