Ätherisches Öl – Quinta Essentia der Naturheilkunde?

von Gerd U. Radtke

Über die Vielfalt der Möglichkeiten naturheilkundlicher Behandlung kann man nur spekulieren. Bereits im Begriff „Naturheilkunde“ = Heilen mit den Kräften der Natur, sind sowohl diese Möglichkeiten als auch deren Begrenzung, nämlich durch die Gesamtheit aller Erscheinungsformen der Natur, impliziert. Hinsichtlich dieser „Begrenzung“, die eine Vollkommene ist, ein in sich zwar geschlossener, sich dennoch aus sich selbst heraus fortwährend weiter entwickelnder Regelkreis im nicht definierbaren Raum, sei folgender Kernsatz bestimmend:

„Sie (die Natur) hat keine Freiheit von diesem Plane der Vollkommenheit abzuweichen. Da sie also sich einer höchst weisen Absicht unterworfen befindet, so muss sie nothwendig in solche übereinstimmenden Verhältnisse durch eine über sie herrschende erste Ursache versetzt worden sein, und es ist ein Gott eben deswegen, weil die Natur auch selbst im Chaos nicht anders als regelmäßig und ordentlich verfahren kann“. 1

Diese Verhältnisse zeigen sich in den der Naturheilkunde zur Verfügung stehenden Medien sowohl in einem materiell zu fassenden Spektrum pflanzlicher, mineralischer und tierischer Therapeutika und Adjuvanz-Therapeutika (Mittel, die eine Therapie begleiten bzw. unterstützen, ohne selbst Therapeutika im engeren Sinne zu sein) als auch in der Reinform immaterieller, gar flüchtiger „Stoffe“, dem Odem der Natürlichkeit, jenseits des Vergänglichen. Hierzu gehören die so von uns genannten „ätherischen Öle“.

Das Feld, auf dem wir uns bei der Betrachtung ätherischer Öle bewegen, ist unglaublich weit. Die Vielfalt der Charakteristika, der Wirkmechanismen und ihrer Resultate erlaubt es an dieser Stelle leider nicht, auf alle Details dieser spannenden Materie einzugehen, ebenso wenig, wie auf ihre Bedeutung für die allgemeine und die spezielle Physiologie (und Pathologie), die Neurologie, Endokrinologie usf. sowie auf die speziellen Aspekte âl-chymischer Einordnung und Anwendung (Individuationsprozess2, Kongruenz in der Symbolik, chymische Medizin u.ä.m.) in der therapeutischen Praxis. Im Folgenden sollen die elementaren sowie die grundsätzlichen energetischen und bioenergetischen Fundamente des Äthers im Speziellen und seiner Trägeröle im Allgemeinen, beleuchtet werden.

Kurze Geschichte des ätherischen Öls

Die „Quinta essentia“

Wesen und Eigenschaften ätherischer Essenzen

Ätherisches Öl und Riechen

Ätherisches Öl und Aura

Herkunft, Auswahl und Qualität von ätherischen Ölen

Wirkung auf Physis und Psyche

Psychoaktivität ätherischer Substanzen

Ätherisches Öl und Traumgeschehen

Energetisch determinierte Behandlungsmethodik

Anwendungsbeispiele

Zusammenfassung

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Literatur:
1 Kant, Immanuel: Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels (1755). Vorrede. Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften (1902), in: Träume eines Geistersehers, Könemann, Köln, 1995, S. 19
2 Vergl. hierzu auch: Jung, C. G.: Bewusstes und Unbewusstes, Frankfurt, 1962
3 Gebelein, Helmut: Alchemie. Diederichs Gelbe Reihe bei Hugendubel, München, 2000, S. 141
4 S. hierzu: Radtke, Gerd U.: Homöopathie – Theorie und Praxis. In: Naturheilpraxis 2/2003, Pflaum Verlag, München, 2/2003, S. 139 ff.
5 Wahrscheinlich von Basilius Valentinus (Zeitgenosse des Paracelsus) neben Mercurius und Sulphur als das „3. Element“ in die Alchymie und in die chymische Medizin eingebracht.
6 Pinel, John P.J.: Biopsychologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2001, S. 225 f.
7 Vergl. hierzu: Doty et al.: Endocrine, cardiovascular and psychological correlates of olfactory sensitivity changes during the huma menstrual cycle. In. Journal of Comparitive and Physiological Psychology, 1995, S. 45 ff.
Doty, Richard L.: Gender and endocrine-related influences on human olfactory perception. In: Clinical measurement of taste and smell. Macmillan Publishing, New York, 1986, S. 377 ff.
Laurent, G.: Olfactory processing: Maps, time and codes. In: Current Opinion in Neurobiology, Vol. 7, S. 7547 ff.
8 Roche Lexikon Medizin und Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 258. Auflage
9 S. hierzu: Hatt, Hanns: Die Welt der Düfte: Vom Molekül bis zur Wahrnehmung. In: FORUM für Aromatherapie und Aromapflege, 16, 1999, S. 12 f.
Ders.: Immer der Nase nach: Wie Riechzellen Düfte erkennen. In: FORUM für Aromatherapie und Aromapflege, 22, 2002, S. 8 f.
10 Vergl. hierzu auch: Bischof, Marco: Biophotonen. Das Licht in unseren Zellen. 1. Auflage, Zweitausendeins, Frankfurt, 1995, S. 371 ff.
11 Nettesheim, Agrippa von: De Occulta Philosophia. Otto Reichl Verlag, Remagen, 1967, S. 47 (wobei der Vergleich zwischen dem Ölbaum und der Hure m.E. etwas hinkt!)
12 Schrödter, Willy: Präsenzwirkung. Heilung durch Kontakt. Reichl Verlag, St. Goar, 1996, S. 126 ff.
13 Recht gute Bezugsquellen sind die Firmen „Primavera Life“, Sulzberg, „Amyris“, Sachsenheim, „Neumond“, Herrsching und „Bombastus-Werke AG“, Freital
14 Radtke, Gerd U.: a.a.O., S. 141
15 Eine Detailerläuterung hierzu würde einen zu großen Raum erfordern. Sowohl parallele Ereignisräume als auch die temporäre lineare Aufspreizung des Kontinuums entsprechen den Grundlagen der speziellen Kosmologie und gehen eng mit den „Brose-Titus’schen-Abstandsregeln“ und den harmonikalen Kepler’schen und Copernicanischen Gesetzen des Kosmos einher.
16 Auf diesen Aspekt wird bereits in der diversen historischen Literatur, u.a. auch in den sehr frühen Schriften der Kabbalah, hingewiesen. Die genaue Wellenlänge des unmittelbar „problematischen“ Grün aus dem angegebenen Distributionsspektrum ist allerdings schwierig zu identifizieren. Näheres hierzu beim Verfasser.
17 Katalog: PrimaveraLife, Sulzberg, 2003, S. 12 ff.
18 Ira-Anne Fröhlich, Lübeck, Tel.: 04509-2879
19 S. hierzu auch das Büchlein von Kettenring, Maria M.: Raumdüfte. Joy Verlag, Sulzberg, 1995 (für den allerersten Einstieg und den allgemeinen Hausgebrauch gut geeignet, nicht jedoch für den naturheilkundlichen Therapeuten)
20 S.a. Warnhinweis in: FORUM für Aromatherapie und Aromapflege, 1, 1996, S. 26
21 S. hierzu auch: Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg, 4. Auflg., 1994, S. 1 ff.
22 S.a. Häringer, Erwin: Marlboro und Cola. In: FORUM für Aromatherapie und Aromapflege, 22, 2002, S. 72 f.
23 Zimmermann, Eliane: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe, Sonntag Verlag, Stuttgart, 2001 (botanisch + phytochemisch orientiert)
24 Lubinic, Edeltraud: Handbuch Aromatherapie. Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 1997 (mehr Praxis orientiert)
25 FORUM Essenzia, Meier-Helmbrecht-Strasse 4, D-81 477 München

Anschrift des Verfassers:
Gerd Ulrich Radtke
Auguststr. 12
22085 Hamburg



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