Homöopathie in der Geriatrie

von Jochen Schleimer

Die Statistiken suggerieren, dass wir immer älter werden und dass das eine Folge des Fortschritts der modernen Schulmedizin sei.
Diese Annahme trifft nicht uneingeschränkt zu:
Wir werden nicht immer älter, sondern immer mehr Menschen werden alt. Das jedoch ist nicht Folge einer leistungsfähigen Geriatrie, sondern lässt sich auf das Zurückdrängen der Kindersterblichkeit, also auf die Perinatologie und das Disease – Management bei Infektionskrankheiten im Kindesalter (Wer kennt eigentlich noch das Bild einer Diphtherie?) zurückführen.

Die Chancen eines 70-jährigen das 80. Lebensjahr zu erreichen, haben sich seit 100 Jahren nicht grundlegend gewandelt, wohl aber die Lebensqualität des alten Menschen; war er vor 100 Jahren Teil einer Geborgenheit vermittelnden Großfamilie, vegetiert er jetzt oft in Heimen und muss sich als Hauptkostenverursacher des Gesundheitssystems zudem noch schuldig fühlen.

Will man die Lebenserwartung erhöhen, muss man die Faktoren eliminieren, die die Lebenserwartung reduzieren. Die Lebenserwartung hängt einerseits von Faktoren ab, die beeinflussbar sind, andererseits von Faktoren, die sich einer direkten Einflussnahme entziehen.

Die Frage stellt sich, ob es eigentlich Sinn macht, die Lebenserwartung zu erhöhen, solange nicht einige entscheidende Probleme des alternden Menschen gelöst sind. Eines der schwierigsten Probleme sind psychiatrische Erkrankungen im Alter.

Im Prinzip können – von Ausnahmen wie Schwangerschaftspsychosen oder der Hebephrenie – alle psychiatrischen Erkrankungen auch im Alter auftreten.
Es gibt jedoch einige psychiatrische Krankheitsbilder, die ausschließlich im Alter vorkommen. Wegen der prozentualen Zunahme des Anteils der älteren Menschen an der Gesamtpopulation in den westlichen Industrienationen gewinnen diese Erkrankungen zunehmend an medizinischer und volkswirtschaftlicher Bedeutung.

Gerontopsychiatrie = Entwicklung und Auswirkung der verschiedenen dementiellen Prozesse.

Definition der Demenz:

1. Minderung der Orientierung
2. Minderung der Auffassung
3. Minderung des Rechnens
4. Minderung des Wissens
5. Minderung der Lernfähigkeit
6. Minderung des Urteilsvermögens
7. Oberflächlichkeit und Labilität des Affekts

Definition nach Thomas von Aquin („Summa theologica“):

Verlust der vollkommenen Klugheit (Sapientia), welche gekennzeichnet ist durch:

1. Seinsgetreues Gedächtnis (Memoria)
2. Belehrbarkeit (Docilitas)
3. Situationsadäquates Handeln (Solertia)

Diagnose und Differentialdiagnose:

Die Diagnosestellung erfolgt aus klinischer Beobachtung und testpsychologischer Untersuchung. Folgende Tests sind zur Demenzdiagnostik besonders geeignet:

1. Intelligenztests
a. HAWIE (Hamburg – Wechsler – Intelligenztest – Erwachsene)
b. Raven – Test (sprachfreier Intelligenztest)
c. Mehrfachwortschatztest (einfach, hochgradig sprachgebunden)

2. Test zum Messen kognitiver Fähigkeiten:
- Benton – Test (erfordert Übung beim Auswerten)

3. Geschwindigkeitstests:
a. ZVT (Zahlenverbindungstest, einfach, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erhältlich)
b. Labyrinthtest
4. Gedächtnistests

Differentialdiagnose:

Ätiologie:

Vaskuläre dementielle Syndrome:

Pathogenese:

Homöopathische Behandlung:

Hirnorganische Demenzen

Hirnorganische Demenzen

Suicid im Alter

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Literaturverzeichnis:
Curtis, H.J.: Das Altern – Die biologischen Vorgänge, G. Fischer Vlg., Stuttgart, 1968
Schleimer, J.: Ergänzungen zum Arzneimittelbild von Alumina, AHZ, 228/1983
Schleimer, J.: Ergänzende Bemerkungen zum Arzneimittelbild von Plumbum, AHZ, 2/1987
Schleimer, J.: Blei – das erste Umweltgift, Naturheilpraxis 7/1983

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. J. Schleimer
Nervenarzt
Homöopathie-Naturheilverfahren
Waltramstr. 3
81547 München



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