von Josef Karl
Wird Alterskrebs ausreichend therapiert?
Wer der Ansicht ist, dass diese Frage sich gar nicht stelle, wird in der Zeitschrift „Der Internist“ (Bd. 43, S. 959) doch Zweifel bekommen. Sowohl fehlt es bei alten und sehr alten Menschen an klinischen Studien wie häufig auch an angemessener Therapie. Wer soll die Behandlung festlegen, wer leiten ein Onkologe, ein Geriater? Beides in Personalunion ist in Deutschland äußerst selten.
Doch angesichts der Tatsache, dass bereits in wenigen Jahren ein Viertel der Bundesdeutschen 60 Jahre und älter sein wird, ist dies besorgniserregend. Man sinnt auf Änderung und Kooperation. Zellgifte werden von älterem Menschen langsamer ausgeschieden, was eine Dosisanpassung an das biologische, nicht chronologische Alter erfordert. Während einer Chemotherapie bilden sich neue Blutzellen ebenfalls langsamer.
Nicht alle Therapien sind sinnvoll: je nach Gesamtzustand ist eine Standard- oder Palliativbehandlung sinnvoll; bei letzterer geht es um möglichste Erhaltung der Lebensqualität, wenn der Patient bereits dement und ausgezehrt ist. Strapaziöse Therapien um jeden Preis sollten unterbleiben.
Eine interessante Erkenntnis, was die Prävention betrifft: damit ein Raucher sein Risiko an Lungenkrebs zu sterben, halbiert, muss er mindestens neun Jahre aufgehört haben (falls ihm diese Zeit verbleibt!). Früherkennung bei Darm- und Brustkrebs ist auch bei alten Menschen wichtig.
Zu: Akupunktur
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Anschrift des Verfassers:
Josef Karl
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