Pressemitteilung der AGTCM zu SARS

Chinesische Kräuter – hochwirksam, aber nur aus Kennerhand!

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (AGTCM) beobachtet mit Sorge die weitere Ausbreitung der Erkrankung SARS in China, aktuell vor allem in Peking. Neben der Anteilnahme für die betroffenen Menschen gilt die Sorge vor allem der anfangs äußerst unzureichenden Informationspolitik und dem sehr unprofessionellen Krisenmanagement der Chinesischen Behörden, was sicherlich mit zu dem aktuellen Ausmaß der Krankheitsverbreitung beigetragen hat. Dabei sollte man trotzdem nicht aus den Augen verlieren, dass beispielsweise eine Grippeepidemie (Influenza) mit weitaus mehr Ansteckungs- und Todesfällen einhergehen kann.

Wofür sich die AGTCM schwerpunktmäßig interessiert und einsetzt, sind die Behandlungsmöglichkeiten von SARS mit Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin. Die Symptome der Erkrankung entsprechen sehr klar einem Bild, das die Chinesische Medizin als „wen bing“, Hitzeerkrankung, beschreibt; darüber gibt es einiges an Literatur, in der klassische Rezepturen gegen diese Art von Erkrankungen aufgeführt sind. Ein Beobachter der Arbeitsgemeinschaft, der sich aktuell in Peking aufhält, berichtet, dass viele traditionelle Ärzte an der Spezifizierung dieser Rezepturen gegen SARS arbeiten. Er beobachtet auch viele Menschen, die sich mit chinesischen Heilkräutern eindecken. Dies ist von fraglichem Nutzen, denn ohne Erkrankung und ohne eine genaue Diagnose durch den professionellen Therapeuten kann die Einnahme großer Mengen Hitze klärender Arzneien (diese werden u.a. gegen Wen Bing – Erkrankungen eingesetzt) schädlich sein. Auch für SARS gilt – wie bei jeder Behandlung in der Traditionellen Chinesischen Medizin: erst eine möglichst genaue Diagnose und Differentialdiagnose bestimmt die Wirksamkeit einer Behandlung. Von daher ist es nicht sinnvoll, ohne Diagnostik vorbeugend oder therapeutisch chinesische Arzneien einzunehmen, diese sollten gezielt nach der aktuellen Symptomatik, aber auch nach der individuellen Grundbefindlichkeit eingesetzt werden.

Für weitere Auskünfte und Fragen zu dieser Thematik steht die AGTCM als Fachgesellschaft gern zur Verfügung.

Kontakt:
Sekretariat 08651 - 69 09 19
E-Mail: sekretariat@agtcm.de

Vorsitzender Andreas A.Noll
030 - 84 30 96 50,
E-Mail: noll@agtcm.de

Dr. Anna Mietzner
E-Mail. mietzner@agtcm.de
(Vorstandsmitglied, Bereich Ärzteschaft)



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Naturheilpraxis 6/2003