Heilen mit Lebensmitteln

von Michael H. Stieglitz

Jedem verantwortungsbewussten und erfahrenen Therapeuten dürfte heute – in Zeiten oecotrophologischer Aufklärung und diverser Lebensmittel-Skandale – klar sein, dass man mit speziellen Diäten nicht nur abnehmen oder Krankheiten vorbeugen, sondern auch heilen kann. Ein Beispiel: Jeder Urologe kennt die sog. „Schaukel-Diät“, bei der im mehrfachen Wechsel für einige Tage basische Kost, dann einige Tage säuernde Kost gereicht wird. Manche – selbst antibiotikaresistente – Bakterien, die vorher für chronische Harnwegserkrankungen gesorgt haben, gehen unter diesem Wechsel des sog. pH-Wertes zwangsläufig zugrunde. Der Grund ist einfach: Manche Bakterien benötigen ein saures, andere ein alkalisches Milieu – durch die Intervalle werden sie also mehrfach einem Milieu ausgesetzt, dass ihnen nicht bekommt.

Ein anderes Beispiel: Die „Trennkost“ bei der man Lebensmittel in drei Gruppen aufteilt: In „Eiweiße“, „Kohlenhydrate“ und „Neutrale“. Werden diese Gruppen strikt zeitlich getrennt voneinander verzehrt, so laufen Stoffwechsel-Prozesse plötzlich anders, man könnte flapsig sagen „vollkommener“, ab – denn Eiweiße benötigen zu ihrer Spaltung im Darm prinzipiell andere Verdauungssäfte als Kohlenhydrate. Weil im Rahmen dieser Diät nun „alles schön der Reihe nach“ den Verdauungstrakt passiert, behindern sich die Spaltungsvorgänge nicht gegenseitig – mit vielfältigen, therapeutisch erwünschten Folgen.

Deshalb wurde die „Schaukel-Trenn-Diät“ entwickelt, deren einfache und – wie ich denke – klare Vorgaben im beigefügten Ernährungsplan wiedergegeben sind. Dabei werden ausgewählte Lebensmittel in fünf Gruppen aufgeteilt, die in der angegebenen Reihenfolge zu kombinieren sind. Diese Kostform ist geeignet für Gesunde, die prophylaktisch etwas für sich tun möchten und für Kranke, die ihre Gesundung aktiv unterstützen wollen. Allerdings kostet sie die Bereitschaft, für einen „Durchgang“ von 18 Tagen auf die eine oder andere liebgewordene Gewohnheit und Unart zu verzichten.

Sie entlastet und unterstützt dafür den Stoffwechsel, stabilisiert direkt und indirekt das Immunsystem, wirkt damit auch prophylaktisch gegen Erkrankungen – vor allem gegen Autoimmun- und Krebserkrankungen. Auch eine Gewichtsreduzierung wird bei dieser Ernährungsweise wesentlich erleichtert.

Die Diät gibt dabei „Hilfe zur Selbsthilfe“ – zum einen durch die mögliche Zerstörung von u. U. langwierig persistierenden, antibiotikaresistenten Erregern, zum anderen durch die wesentliche Entlastung des Organismus. Gleichzeitig wird die Zufuhr und Aufnahme wichtiger Stoffe gefördert: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Anthocyane, Flavonoide, Lycopine, Terpene, sog. Radikalenfänger, Darmsymbionten. Abnehmen, gesund bleiben, gesund werden – alles mit einer einzigen Maßnahme, die zudem keine besonderen Kosten mit sich bringt. Oft genug sind dabei manchmal verblüffende Erfolge festzustellen, in nicht selten „austherapierten“ Fällen. Kurz: Eine Ernährungstherapie, die einen Versuch wert sein sollte. Nachfolgend die „Spielregeln“:

Schaukel-Trenndiät n. Hp. Michael Stieglitz

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Anschrift des Verfassers:
Michael H. Stieglitz
Heilpraktiker
Ofenerdieker Str. 4
26125 Oldenburg
Tel: 0441 - 969 46 92



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