Arbeitskreis für Augendiagnose
und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Bericht vom Einführungskurs in die Augendiagnose am 6.12.2002

von Rainer Kern

Worum geht es in der Augendiagnose? Was ist das Wichtige, das, worauf es ankommt unter den vielen Farben und Färbungen, Aufhellungen und Abdunklungen, Verdichtungen und Auflockerungen, Strukturen, Formen, Gefäßen...

Was sind sichere Erkenntnisse, worauf kann ich mich verlassen? Manchem mag die Irisdiagnostik so übermächtig kompliziert erscheinen, dass sie/er dazu verleitet ist, sich gar nicht erst darauf einzulassen. Dabei ist die Augendiagnose ein wichtiges Instrument, das in unserem abendländischen Kulturkreis gewachsen ist, mit unseren Gedankenmodellen von Physiologie und Pathogenese eng verwoben ist und viele Bezüge zu unserer traditionellen Naturheilkunde bietet – eine wirkliche Domäne des Berufstandes „Heilpraktiker“. Und auch schon nur ein grundlegender Einblick in dieses System gibt wichtige, sofort umsetzbare Hinweise für die Praxis – selbst wenn man nur eine Lupe verwendet und kein teures Mikroskop anschaffen möchte.

Seit zwei Jahren bemüht sich der Arbeitskreis für Augendiagnose in einem systematischen Einführungskurs, interessierten KollegInnen die Grundlagen, aber auch die Feinheiten der Augendiagnose zugänglich zu machen. Am 6. Dezember fand der nunmehr sechste dieser Kurse statt. Vier Themen von großer Praxisrelevanz wurden behandelt.

Marion v. Carolath-Karl sprach über „das lymphatische System in der Iris: Sinus, Tonsillen, Ohr, Appendix“. Ein Thema, das für sie als bekannte Praktikerin mit sehr vielen Kindern in der Sprechstunde von großer Bedeutung ist. Die unterschiedlichen, wenn auch auf engem Raum liegenden Zeichen von Nebenhöhlen, Ohr und Mandeln in der Iris selbst, die zusätzliche Gewichtung der Zeichen durch Leitgefäße, die Zusammenhänge mit dem lymphatischen Gewebe des Darmes, v.a. des Wurmfortsatzes, wurden von ihr klar herausgearbeitet. Auch die Differenzierung zu den dicht daneben befindlichen Zeichen der Schilddrüse wurden – angeregt durch eine Frage aus dem Auditorium – sehr deutlich gemacht. Für alle bereichernd waren die vielen nützlichen Anregungen zur Verordnung in der Praxis.

Wie unterscheiden wir die vielfältige Zeichensetzung im Herz-Lungen-Sektor? Dieser Frage widmete sich Ursula v. Heimendahl in ihrem Vortrag über Lunge/Bronchien – Differentialdiagnose Herz. Ausgezeichnete Bilder halfen ihr deutlich zu machen, wie genau man schauen muss, ob eine Lakune in diesem Bereich krausenständig ist oder nicht, denn daran kann man den Unterschied zwischen Herz- und Lungenzeichen festmachen. Danach beleuchtete sie die vielgestaltigen Zeichen auf dem Lungensektor – von Abdunklung bis hin zum „Mottenfraß“ – und auch die Zeichensetzung der Bronchien. Interessant hierbei ihre Beobachtung einer Aufhellung während eines akuten bronchialen Geschehens im sozusagen spiegelbildlich liegenden „Bronchiensektor“ bei 15-18’ rechts und 42-45’ links.

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Anschrift des Verfassers:
Rainer Kern
Musenbergstr. 10
81929 München



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