Der Patient selbst ist das Problem:

Allergie

von Karl-Heinz Claus

Nicht alles auf die moderne Umwelt schieben! Allergien gab es schon vor unserer Zeitrechnung. Die Chinesen kannten schon vor 3000 Jahren die Zusammenhänge zwischen Hautkrankheiten und bestimmten Nahrungsmitteln.

Die Römer machten ähnliche Beobachtungen, und so stammt u. a. der Ausspruch:

"Was des einen Nahrung, ist des anderen Gift"

bereits von dem römischen Dichter Titus Lucretius Carus, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte und über Erkenntnisse der naturgesetzlichen Zusammenhänge, über "Die Natur der Dinge", geschrieben hat. Schon im 2. Jh. n. Chr. stellte Galen fest, dass gewisse Pflanzen und Blumen Niesanfälle auslösen können. Auch die Ärzte des Mittelalters beschäftigten sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit Allergien, mit Krankheiten, die spontan auftreten und ebenso schnell wieder verschwinden. Und auch damals schon wurden durch genaue Beobachtung und Experimente die Ursachen beschrieben: nicht nur Blumen, Sträucher und Bäume, sondern auch Nahrungsmittel, Bettfedern und bestimmte berufliche Tätigkeiten.

Nur wenige medizinische Probleme werden in unserer Zeit so heftig und so stark ideologisch-emotional diskutiert wie die Beziehung zwischen Luftverschmutzung und Allergie. Kausal und kritiklos wird dabei die Luftverschmutzung für die Zunahme allergischer Erkrankungen verantwortlich gemacht. In der Allergie sieht man die Antwort des Körper auf eine Überbelastung durch die Summe aller Umwelteinflüsse auf den Menschen, wobei sich überwiegend an den Grenzflächen zwischen menschlichem Organismus und seiner Umwelt Reaktionen abspielen. Zu diesen Grenzflächen zählen die Haut mit einer Gesamtfläche von etwa 2 m2, die Schleimhaut des Respirationstraktes mit einer Gesamtfläche von 80 bis 100 m2 sowie die Schleimhaut des Verdauungstraktes mit einer Gesamtoberfläche von 200 bis 300 m2. Aus diesem Zahlenvergleich wird deutlich, dass die größte Kommunikations- und Austauschfläche zwischen Mensch und Umwelt die Darmschleimhaut ist. Sobald in dem Bereich der Schleimhäute des Respirations- und Verdauungstraktes die Belastungsgrenze überschritten und das Immunsystem überfordert wird, kann sich der Organismus nicht mehr ausreichend zur Wehr setzen und eine Erkrankung nicht mehr verhindern.

Was ist eigentlich Umweltverschmutzung?

Das Hauptproblem: die Lebensgewohnheiten

Kontakt-Allergien durch Modeschmuck und Jeans!

Textilbedingte Unverträglichkeitsreaktionen

Allergie ohne Grund – ist's der Hund?

Die Menschen selbst sind ein wesentlicher Faktor

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Literatur:
Leinmüller, Dr. Renate: Deutsches Ärzteblatt 33 (1995).
Reinke, Dr. Claudia, Pharmazeutisches Institut der Universität Basel: Münchner medizinische Wochenschrift 2 (1996).

Anschrift des Verfassers:
Karl-Heinz Claus
Kirchbachstr. 24
77815 Bühl



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