Gluten – auch Auslöser für Migräne!?

von Gerd U. Radtke

Gluten (ein Protein) wird aus Glutenin, syn. Glutelin, einer wasserunlöslichen Getreideeiweißfraktion, die Glutaminsäure, Prolin, Serin und andere essentielle Aminosäuren enthält und Gliadin, Prolamin des Weizens, gebildet und ist als "Klebereiweiß" v.a. des Weizens bekannt. Es findet sich in Halb- und Fertigprodukten wie in Suppen, Kuchenmischungen, Stabilisatoren, Kaugummis, Kleber u.v.a.m. Gluten sorgt u.a. für die Backfähigkeit des Weizenmehls. Es kommt in hoher Konzentration in Weizen (Gliadin, Prolamin des Weizens), Roggen (Secalin, Prolamin des Roggens) und Gerste (Hordein, Prolamin der Gerste) vor.

Gluten ist u.a. Auslöser für die glutensensitive Enteropathie (Zöliakie) im Kindesalter bzw. die einheimische Sprue beim Erwachsenen und führt in fortgeschrittenem Stadium u.a. zum Verlust an Verdauungsenzymen, zur Zottenatrophie der Dünndarmmukosa und zu funktionalen Störungen mit gestörter Resorption aller Nährstoffe mit der möglichen Folge einer manifesten chronischen Verdauungsinsuffizienz. Auslösende toxische Faktoren sind offenbar die Tetrapeptidsequenzen aus Prolin, Serin und Glutamin (1). Eine Sensibilisierung gegen Gluten (als Oberbegriff) ist dann gegeben, wenn das Immunsystem durch vermehrte Antikörperbildung auf das entsprechende Prolamin reagiert.

Weizen und Roggen

Gerste

Hafer

Dinkel

Homotoxizität von Gluten

Verhalten im Fall der Migräne

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(1) Keller, Klaus-Michael, Lentze, Michael J.: Glutensensitive Enteropathie (Coeliakie), in: der Kinderarzt, 25. Jg., 1994, Nr. 2
(2) Julkunen, Risto: Oats and Coeliac Disease, in: "Coeliac Disease", Hrsg. Markku Mäki et al., Coeliac Disease Study Group, Tampere, Finland, 1996
(3) Hafererzeugnisse, in: Ernährungs Umschau, Nr. 10, 2001, Lebensmittel aktuell, S. 423
(4) Pischinger, Alfred: Das System der Grundregulation, Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 9. Auflg., 1998, S. 171

Anschrift des Verfassers:
Gerd Ulrich Radtke
Auguststr. 12
22085 Hamburg



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