FACHFORUM

Alzheimer, Demenz, Delirium, Schizophrenie

von Karl-Heinz Claus

Nicht nur Sache der Klinik:

Es sind zunächst nicht die Patienten selbst, die zuerst zum Heilpraktiker in die Praxis kommen, es sind die in ihrer Verzweiflung nach Hilfe suchenden Familienangehörigen, die ohne Beistand des Heilpraktikers Gefahr laufen, eines Tages selbst zu psychiatrischen Patienten zu werden und dann oftmals mehr leiden, als der eigentliche Patient selbst.

Alzheimer beginnt fast unmerklich. Lebensereignisse entfallen plötzlich dem Gedächtnis. Der Wortschatz schrumpft. Ziellose Unruhe und Aggressionen treten auf. Vom Auftreten der ersten Symptome bis zum Untergang von Millionen Nervenzellen vergehen im Durchschnitt neun Jahre. Der Patient empfindet die von Monat zu Monat zunehmende Abhängigkeit zunächst als bedrückend und schmerzhaft, bis schließlich das Stadium erreicht ist, an dem seine selbstkritische Wahrnehmung verloren geht. Dann fallen auch schon sehr früh Wortfindungsstörungen auf, die den Therapeuten immer an Alzheimer denken lassen sollten. In Begleitung damit kommt es stets zu einer Depression, einem Demenzsyndrom mit Gedächtnisstörungen, Wesensänderung und persönlich-sozialen Minderleistungen, weshalb die Familie der Alzheimerkranken um medizinische Hilfe bittet. Man findet aber auch immer wieder Patienten, die über Suizidgedanken klagen, die in jedem Fall ernst genommen werden sollten.

In den Industrienationen leiden etwa 5% aller über 65-jährigen an Morbus Alzheimer. Im Alter von 80 Jahren sind es über 10%. Die Tendenz ist bei zunehmendem Durchschnittsalter der Bevölkerung steigend. Die familiäre Häufung der Alzheimer-Demenz sowie die molekularbiologischen Untersuchungen über das defekte Gen bei der familiären Form der Alzheimer-Demenz sprechen für eine genetische Komponente dieser Erkrankung.

Differenzialdiagnostisch müssen möglicherweise zugrunde liegende körperliche Störungen ausgeschlossen werden: Schilddrüsenerkrankungen, zerebrovaskuläre Prozesse, Karzinomerkrankungen im Bereich der Lunge und der Bauchspeicheldrüse, Hepatitis. Labordiagnostisch sollten eine komplette Blutuntersuchung, TSH-Status und Vitamin-B12-Spiegel abgeklärt werden. Eine Gehirn-CT erscheint angemessen.

Enorme Belastung für das Pflegepersonal

Die Demenz

Das Delirium

Schizophrenie

Ambulante Nachbehandlung

Literatur:
Geisler, Dr. med. Peter: Der Allgemeinarzt 13 (1994).
Kolditz, Dr. med. Wolfgang: Geriatrie Praxis 12 (1996).
Schütt, Dr. med. Gabriele: Geriatrie Praxis 6 (1994).
Schwarz, Dr. F.: Therapie der Gegenwart 11 (1998).
Ziskoven, Dipl.-Chem. Dr. med. R.: Geriatrie Praxis 5 (1991).

Anschrift des Verfassers:
Karl-Heinz Claus
Kirchbachstr. 24
77815 Bühl



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