Arbeitskreis für Augendiagnose
und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Fachbericht von der 14. Fortbildung in Augendiagnose nach Josef Angerer am Samstag, 16. März 2002

von Michaela Vogt

Ursula von Heimendahl:
Die häufigsten Pigmente in der Krausenzone: ihr Stellenwert und therapeutische Konsequenzen

Im Rahmen der 14. Fortbildung in Augendiagnose begann Ursula v. Heimendahl ihren Vortrag mit den einleitenden Worten über die unendliche Fülle dieses Themas: Ihr lag es am Herzen, nicht nur für die Anfänger alleine, sondern auch für alte Hasen, viele liebgewonnene Vorstellungen in Frage zu stellen und manchen "Zahn der Illusion" zu ziehen.

Solitärpigment – multiple Pigmente

Einzelne Pigmente (sogenannte Solitärpigmente) haben eine ernsthaftere Bedeutung als mehrere gleichzeitig auftretende Pigmente (sogenannte multiple Pigmente). Josef Karl betont, dass Pigmente innerhalb der Krausenzone in der Regel ernsterer Natur sind, als wenn sie im Ziliarteil auftreten; dies gilt in besonderem Maße für Solitärpigmente innerhalb der Krausenzone. Einzelne Pigmente sind ihrer Lage gemäß anhand der Iristopographie zu deuten.

Akzessorische Zeichen

Wichtige Hinweise zu den Pigmenten bieten akzessorische Zeichen: Faseraufhellungen und –auflockerungen können den Pigmenten eine besondere Aktualität verleihen. Umgekehrt kann ein akzessorisches Pigment ein zusätzliches Belastungszeichen für eine Lakune darstellen.

Bild 1: Linkes Auge eines männlichen Patienten. Gärungsdyspeptische Pigmente innerhalb der Krausenzone. Das Beschwerdebild des Patienten zeigt gastrische Beschwerden, Sodbrennen und Völlegefühl. Meist sind noch keine besorgniserregenden Symptome festzustellen.

Gärungsdyspeptische Pigmente (n. Schnabel) (Bild 1)

Ihre Farbe ist goldgelb bis rötlich. Die Struktur ist filigran und auch flockig. Gärungsdyspeptische Pigmente innerhalb der Krausenzone treten in der Regel multipel auf; meist bilateral, das heißt in beiden Augen. Es handelt sich um eine weitverbreitete Pigmentstruktur. So ist zu beobachten, dass heutzutage schon bei Kindern ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr diese Pigmente zu sehen sind. Ursula v. Heimendahl vermutet: Durch die schlechte Ernährungssituation schon in zweiter Generation hat sich dies in der Genetik niedergeschlagen: "das sogenannte Fletschern – 30 mal zu kauen ist leider etwas aus der Mode gekommen". (Bild 2 - siehe Naturheilpraxis 03/2003)

Die Magensäure eliminiert die mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien: Fällt diese Funktion aus, kann sich der Helicobacter pylori über die Maßen vermehren. In diesen Fällen sind Bismuthpräparate wirkungsvoller als Antibiotikakuren, da Antibiotika nur scheinbar die Bakterien töten: Sie vermehren sich in den Magennischen trotzdem, so dass das Krankheitsbild bestehen bleibt. Bewährt nach Ursula v. Heimendahl sind die Bismuthpräparate Katulcin (Kattwiga), Bismutum Komplex Nr. 182 (Nestmann), Bismuth Cplx Felke über mindestens ein viertel Jahr hinweg gegeben. Nach rezidivierenden Magenschleimhautentzündungen und Ulzerationen sollte man auch an die Möglichkeit einer Magenschleimhautentartung denken. Um einem Umkippen der Magenschleimhautsituation vorzubeugen, setzt man Radikalfänger wie Oxylyc (Wörwag), Oxytec (Wörwag) und Zink ein.

Bilder: Ursula von Heimendahl

Anschrift der Verfasserin:
Michaela Vogt
Planegger Str. 18
81241 München



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