Auf der Suche nach dem Simillimum

Simillimum – das Mittel, welches der zu heilenden Krankheit am ähnlichsten ist

von Angelika Szymczak

Die Homöopathie wurde um 1800 von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann (Arzt und Chemiker) begründet. Der Grundsatz der Homöopathie lautet:

„Ähnliches (Krankheit) werde durch Ähnliches (Heilmittel) geheilt“.

Er sagte

„macht's nach aber macht's genau nach“.

Die Homöopathie ist eine medizinische Heilmethode, die durch spezifische Arzneireize die gestörten Selbstheilungskräfte des Körpers anregt. Die konstitutionelle Behandlung im Allgemeinen ist eine gute Möglichkeit der Prävention vor schweren Erkrankungen. Dies ist wissenschaftlich nicht belegt, jedoch zeigt sich dies bei vielen Patienten, die über Jahre mit klassischer Homöopathie behandelt wurden.

An die homöopathische Behandlung eines an Krebs erkrankten Patienten ist mit viel Vorsicht, Wissen und Achtsamkeit heranzugehen. Ist der/die Patient/in sehr geschwächt, was in der Hochphase der Erkrankung sehr häufig der Fall ist, ist es ratsam sehr vorsichtig mit den Potenzen umzugehen, um die schon schwache Lebenskraft nicht noch zusätzlich zu belasten.

Hahnemann schreibt:

„Wenn bei der Kur, besonders der chronischen Krankheiten, die ersten Gaben schon eine sogenannte homöopathische Verschlimmerung – also eine merkliche Erhöhung der zuerst erforschten, ursprünglichen Krankheitssymptome – hervorbringen, so ist das ein sicheres Zeichen, dass die Gaben allzu groß waren, auch wenn jede wiederholte Gabe (§ 247) vor dem Einnehmen durch Schütteln etwas modifiziert, also höher dynamisiert war (Organon der Heilkunst §282: Dosierung bei chronischen Krankheiten). „

Sobald die Operation, die Chemotherapie, die Bestrahlung etc. abgeschlossen sind, kann der Patient gut begleitend, zur Stärkung seiner Lebenskraft behandelt werden.

Bei der homöopathischen Begleitung Krebskranker ist es wichtig umfassend über die Krankheit, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und die eventuell auftretenden Nebenwirkungen der Therapien Bescheid zu wissen.

Hervorzuheben ist, dass es in der klassischen Homöopathie keine Patentrezepte für die begleitende Therapie bei Krebs gibt.

Bei meinem Gespräch mit der(m) Patientin(en) muss ich herausfinden, ob die Beschwerden, von denen man mir berichtet, durch die Therapie verursacht sind. Sonst besteht die Gefahr das falsche homöopathische Heilmittel anzuwenden.

Ich arbeite klassisch homöopathisch und achte dabei auf die Miasmatik. Ich lasse mir bei der Anamnese (Erinnerung) von(m) Patientin(en) zunächst all seine Beschwerden erzählen und dann erst folgen meine gezielten Fragen (§ 84 – § 98 Organon).

Ein wesentlicher Bestandteil der Anamnese ist meine eigene Wahrnehmung. Mich interessieren bei der Befragung nicht nur seine akuten Beschwerden, sondern ich werde nach seinem Gemüt, dem Schlaf, den Essensgewohnheiten, den Lebensgewohnheiten, den Lebensumständen, den Krankheitsneigungen, der Schicksalsbelastung, der familiären Belastung etc. vor und nach Beginn der Erkrankung fragen.

Nur so ergibt sich für mich ein Gesamtbild. Denn das ausgesuchte Heilmittel muss exakt auf den Patienten passen, nur so ist die Wirkung optimal. Es werden also nicht nur Symptome behandelt, sondern der Mensch als Ganzes. Es wird Wirkungen des Heilmittels auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene geben.

Vor der Repertorisation erfolgt die Hierarchisierung des Falles:

1. Auffallende Symptome

„Bei der Aufsuchung eines homöopathisch spezifischen Heilmittels sind allerdings die auffallenderen, sonderlichen, ungewöhnlichen und charakteristischen Zeichen und Symptome des Krankheitsfalles besonders und fast ausschließlich ins Auge zu fassen.
Denn besonders diesen müssen sehr ähnliche in der Symptomenreihe der gesuchten Arznei entsprechen, wenn sie die passendste Heilung sein soll. “, (Organon der Heilkunst, § 153).

2. Auslösende Faktoren (Causa)

3. Geist und Gemüt (Stimmung, Laune, Verhalten)

4. Allgemeinsymptome (alles von dem der Patient sagt: dies tut mir gut und dies nicht)

5. Lokalsymptome (je heftiger und deutlicher ein Symptom ist, desto wichtiger sind sie)

Fallbeispiel:

...

Literatur:
Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst, Ausgabe 6 B, Haug, Heidelberg 1992
Vithoulkas, George: Essenzen Homöopathischer Heilmittel, Sylvia Faust, Höhr-Grenzenhausen, 1998

Anschrift der Verfasserin:
Angelika Szymczak
Heilpraktikerin, exam. Kinderkrankenschwester, Naturheilpraxis für klassische Homöopathie
Max-Halbe-Str. 15
85716 Unterschleißheim
Telefon: 089 - 37 48 91 28
E-Mail: AngelikaSzymczak@t-online.de



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