Entgiftung und Homöopathie

von Olaf Rippe

"Wenn die Natur irgendwo im Körper einen Schmerz erzeugt,
so will sie dort schädliche Stoffe anhäufen und ausleeren"

Paracelsus.

Eine der wichtigsten Wirkungen homöopathischer Therapiekonzepte mit Mischrezepten ist die Entgiftung des Körpers von endogenen und exogenen Toxinen. Durch die Ausleitung kommt es nicht nur zu einer schnelleren Ausheilung, es werden auch die Erstreaktionen nach Einnahme von Nosoden und/oder Hochpotenzen deutlich gemildert. Daher sollte dieses Verfahren grundsätzlich Bestandteil einer homöopathischen Therapie sein.

10 Gründe für eine Entgiftungstherapie

  • zur Linderung akuter Krankheiten
  • zur Vorbeugung einer Chronifizierung
  • zur Reiztherapie bei Status nach Unterdrückung
  • zur Stimulation der Lebenskraft bei Schwächezuständen
  • zur Entlastung erkrankter Organe (Drainage über „gesunde Organe“)
  • zur Vorbeugung von Rezidiven
  • zur Regeneration erkrankter Organe
  • zur Vermeidung von Erstverschlimmerungen bei Anwendung von Hochpotenzen
  • um gut gewählte Homöopathika schneller zur Wirkung zu bringen und
  • als Begleitung einer Nosodentherapie, um Resttoxine auszuleiten

Das "Ens veneni" (venenum = Gift)

Paracelsus nannte die fünf möglichen Ursachen von Krankheiten "Entien" (Sein, Wesen). Beim "Ens veneni" liegt die Ursache in der Verarbeitung von Nahrungsstoffen. Jede Nahrung enthält seiner Meinung nach Gift und lebenswichtige Essenz. Die Trennung dieser zwei Pole in der Nahrung besorgt der "innere Alchimist", womit er Magen und Darm, aber auch den Gesamtstoffwechsel meinte.

Durch Altersschwäche oder falsche und einseitige Ernährung erkrankt dieser Alchimist; interessant ist in diesem Zusammenhang, dass viele Mittel für chronische Darmleiden auch Altersheilmittel sind, z.B. Engelwurz, Ingwer, Galgant, Kalmus.

Ist der Alchimist einmal erkrankt, entsteht die "Digestio", ein anderes Wort für Dyskrasie – er nennt sie die Mutter aller Erkrankungen. Primäre Folge ist eine "Verstopfung" der Ausscheidungsvorgänge; Paracelsus erwähnt: Ohrschmalz, Tränen, Lungenschleim, Schweiß, Kot (damit auch Leber, Pankreas und Galle) und Harn; ferner ist auch das Menstruationsblut entgiftend. Die Sekrete sind pathologisch gekennzeichnet: Konsistenz, Geruch, Farbe.

Verstopfen die Ausscheidungsorgane, wirkt dies schwächend auf den schon erkrankten Alchimisten – ein Teufelskreis beginnt, aus dem es ohne Entgiftung und Sanierung des Alchimisten kein Entrinnen gibt. Zu den wichtigsten Therapien gehört daher die Darmsanierung und das Öffnen körpereigener Entgiftungswege, wie sie seit der Antike beschrieben sind (siehe Rezepte). Der Homöopath Hering formulierte dies mit den Worten: "Eine Therapie leitet immer von den edlen (z.B. Leber, Herz, Nerven) zu den unedlen Organen ab (Haut, Schleimhaut)"

Der Patient ist unbedingt darauf hinzuweisen, dass sich bei einer erfolgreichen Entgiftung seine Ausscheidungen kurzfristig verändern können (brennender Urin, starker Geruch der Absonderungen, Hautausschläge etc.). Der typische Effekt einer gelungenen Drainage ist die gute Stimmung des Patienten bei gleichzeitig lästigen, oft aber nur flüchtigen Symptomen wie z.B. Hautausschlägen, wobei sich die Grunderkrankung verbessern sollte.

Der größte Fehler, den man begehen kann, ist der, den Krankheitsreiz von außen nach innen zu treiben, bzw. den Entleerungsvorgang zu blockieren. Genau dies geschieht aber häufig durch die „stark“ wirkenden Medikamente der Schulmedizin.

Antibiotika, Cortison oder Antirheumatika sind keine Heilmittel im eigentlichen Sinn. Man merkt dies daran, dass sich der Krankheitsreiz einen anderen Weg sucht, es zum chronischen Verlauf kommt, neue Krankheiten entstehen (scheinbar ohne Zusammenhang) oder es nach Absetzen des Mittels zu verstärkten Symptomen kommt; von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen.

Ferner kann die Wirkung von Homöopathika beeinträchtigt sein, wobei dies von vielen Homöopathen überbewertet wird; wichtig sind in solchen Fällen phytotherapeutische Ergänzungsmittel.

Arzneien wie Antibiotika sollten daher vor allem Notfällen vorbehalten bleiben, und immer sollte parallel eine Entgiftung erfolgen. Die Schulmedizin kennt aber eine solche Therapie nicht, bzw. sie lehnt sie als unnötig ab – ein fataler Irrglaube.

Nach einer Unterdrückung geht man am besten folgendermaßen vor:
1. Nachträgliche Entgiftung ist immer vielversprechend, vor allem sollte man an eine kombinierte Leber- und Nierendrainage denken.
2. Nosodentherapie nach isopathischem Prinzip; i.d.R. D30 als Einzelgabe zur Deblockade bis 1 x pro Woche 5 Globuli: z.B. Penicillinum, Tetracyclin oder Cortison, weitere Nosoden wie Cholelithiasis, Gastritis, Ulcus ventriculi, Hepatitis, Kolibakterien, Asthma, Rheuma, Sinusitis, Campylobacter, Grippenosoden, .....
3. Reaktionsmittel der Homöopathie: z.B. Arsenicum album D12 (allgemein), Sulfur D12 (allgemein), Cuprum metallicum D12 (spez. Antibiotika), Natrium muriaticum D12 (spez. Cortison), Graphites D12 (Cortison, spez. Anästhetika), Calcium carbonicum D30 (Antiallergika).
4. Eigenbluttherapie zur Umstimmung (evtl. unter Zusatz von Biokatalysatoren, z.B. „Ubichinon comp.“ oder „Coenzym comp.“ von Heel).
5. Regeneration der betroffenen Organe durch eine Kombination von Phytotherapeutika und Tiefpotenzen.

Das Ens veneni unserer Zeit – Umweltgifte

Methoden der Entgiftung und Drainage

Nach Hippokrates gibt es 5 Kardinalmethoden der Entleerung:

Zur Auswahl der Drainagemittel

Die Universalentgiftung oder die reinigende Kraft des Sulfurs

Bewährte Firmenmittel zur Drainage

Rezeptbeispiele

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Auf der Homepage www.natura-naturans.de finden Sie weitere Veröffentlichungen des Autors sowie ein umfangreiches Weiterbildungsangebot zum Thema Homöopathie und Phytotherapie; Gesamtprogramm beim Verfasser anfordern.

Anschrift des Verfassers
Olaf Rippe
Heilpraktiker
Stuntzstr. 77
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Tel.: 089 / 272 59 02
Fax: 089 / 27 34 95 66
E-Mail: o.rippe@natura-naturans.de
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