Homöopathie – Theorie und Praxis

von Gerd U. Radtke

Zu den Wirkmechanismen homöopathischer Arzneien

Seit Samuel Hahnemann die Behandlung "Kranker" mit homöopathischen Arzneien in die medizinisch therapeutische Versorgung des Menschen eingeführt hat, besteht ein Widerstreit zwischen der Schulmedizin einerseits und der Naturheilkunde andererseits über den Nachweis der Wirkung homöopathischer Arzneien, über das Ja oder Nein, und wenn Ja, warum?

Im Folgenden sollen einige Aspekte aus einer Fülle solcher herausgegriffen werden, die die Wirkweise der Homöopathie aus biophysikalischer und biogeometrischer Sicht beleuchten und, so hoffe ich, Anlass zu kritischer, aber auch konstruktiv vertiefender Diskussion geben sollen.

Homöopathie und Spagyrik – eine lange Geschichte

Nun war Hahnemann nicht der Erste, der sich mit Verdünnungen und Potenzierungen natürlicher Substrate und ihrer arzneilichen Anwendung am Menschen befasste. Die Spagyrik war schon zu seiner Zeit eine seit Plotin, einem Neuplatoniker des 3. Jahrhunderts n. Chr. (1), bekannte und gebräuchliche Methode, sich natürlicher Substrate im Sinne einer Stoffumwandlung, dem Trennen und wieder Vereinigen, zur Therapie teils schwer Kranker zu bedienen. Der Grundgedanke der Stoffumwandlung und das Einbringen des Resultats ist auf Platon (2) selbst zurückzuführen und beruht auf der algebraischen Kombination geometrischer Urformen, die wir –gut sichtbar- in kristallinen Strukturen wiederfinden.

Hieraus entwickelten sich im 16. Jahrhundert die "paracelsischen" Arkanmittel, spagyrische Substanzen, die die drei Grundsubstanzen Mercurius (Geist), Sulphur (Seele) und Sal (Körper) beinhalten und die aus der "prima materia" hervorgehen (3). Grundgedanke der nach diesem Prinzip aufbereiteten Arzneien war die Vereinigung von Körper, Geist und Seele des Kranken mit den nicht nur stärkenden, sondern über das rein Stoffliche erhabenen kosmischen Grundsubstanzen, ausgezogen und durch die spagyrischen Reinigungs- und Vereinigungsprozesse (feinstofflich) erhöhte Seinstrinität: Mercurius, Sulphur und Sal. Schlicht gesagt: Das homöostatische Gleichgewicht, als so genannte Krankheit destabilisiert, wurde durch eine feinstoffliche kosmische Grundregulation wieder hergestellt.

Spagyrik und Homöopathie folgen dem gleichen Grundgedanken, nämlich Ähnliches mit Ähnlichem bzw. Gleiches mit Gleichem in ein "Gleich"gewicht zu bringen. Nur die dahinter stehende Philosophie ist jeweils eine andere.

Stofflich oder Feinstofflich sind aber für uns Begriffe, die nicht nur von ihren medizinischen Ergebnissen her zu beurteilen sind, sondern ihr Funktionsprinzip gilt es zu hinterfragen und zu erkennen. Und hier sind wir wieder bei dem eingangs erwähnten Widerstreit zwischen den Disziplinen.

Platon – Geometrie und Physik des Seins

Die energetische Struktur des Seins

Biologie, Homöopathie und Goldener Schnitt

Das Equilibrium körperlicher Beständigkeit und seine Beziehung zur Homöopathie

Der Wirkmechanismus der Potenzierungen

Wegbeschreibung für das homöopathische Mittel zum Einsatzort

Die Rolle der Psyche beim kohärent-chaotischen Gleichgewicht

Homöopathie und Schulmedizin, eine Sache der Koexistenz

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Literatur:
(1) Gebelein, Helmut: Alchemie, Diederichs Gelbe Reihe, Hugendubel, München, 2000, S. 136 f.
(2) Ders.: a.a.O., S. 135
(3) Siehe hierzu: Jung, C.G.: Paracelsus als geistige Erscheinung. Vortrag vom 05. Oktober 1941, in: Paracelsus, Königsfurt, 2001, S. 96 f.
(4) Pickover, C.A.: Die Mathematik und das Göttliche, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 1999, S. 17, 67 f.
(5) Vergl. hierzu: Stelzner, Michael: Die Weltformel der Unsterblichkeit, VAP-Verlag, Wiesbaden, 1996, S. 310 ff.
(6) Haase, Rudolf: Johannes Keplers Weltharmonik, Diederichs Gelbe Reihe, Hugendubel, München, 1998, S. 60
(7) Madejsky, Margret: Signaturenlehre. Botschaften der Zaunkräuter, in: Naturheilpraxis, Nr. 4, 2001, S. 507 ff.
(8) Hausmann, Axel: Der Goldene Schnitt, Books on Demand, 2002, S. 150
(9) Oberbach, Josef: Feuer des Lebens, DBF Verlag, 4. Aufl. 1987, S. 373 f.
(10) Der Spiegel, Nr. 31, 1988, S. 168
(11) In ZeitGeist, Nr. 1, 2002, S. 12
(12) Bischof, Marco: Biophotonen. Das Licht in unseren Zellen. Zweitausendeins, 1. Auflage, 1995, S. 310 f.
(13) Wischnewski, E.: Das Wirkprinzip der Homöopathie, in: Der Heilpraktiker, Nr. 8, August 2002, S. 26 ff.
(14) Stöhr, Josef: P53-Auto-Antikörper in der modernen Tumordiagnostik, in: AKODH intern, Nr. 9, Mai 2002, S. 24 f.
(15) Bischof, Marco: a.a.O., S. 308 f.
(16) Ders.: a.a.O., S. 309

Anschrift des Verfassers:
Gerd Ulrich Radke
Auguststr. 12
22085 Hamburg



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