von Hans Diepold
Zusammenfassung
Aus Funktionsstörungen der Kopfgelenke ergeben sich nicht nur Schmerzreaktionen und eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelsäule sondern auch weitreichende Fehlregulationen im vegetativen Bereich und in Bezug auf Gleichgewicht und Koordination von Bewegungen. So lässt sich der Zusammenhang zwischen Fixierung der Kopfgelenke und der Symptomatik des Zervikozephalen Syndroms leicht herstellen. Die Behandlung von Triggerpunkten und Verspannungszonen der Suboccipitalen Nackenmuskulatur im Bereich der Kopfgelenke (Occiput/Atlas/Axis) löst auf sanfte und risikoarme Weise Blockaden in diesen Bereichen.
Beeinflusst wird die myofasziale Komponente der somatischen Dysfunktion (suboccipitale Muskeln, welche die Kopfbewegung steuern), so dass eine Lösung der Gelenkspartner indirekt begünstig wird. Eine Lösung der schmerzempfindlichen Punkte empfiehlt sich immer, wenn risikoarm vorgegangen werden muss.
Fallbeispiel: Die Odyssee eines jungen Mannes
Die Symptomatik des Zervikocephalen Syndroms
Die Bedeutung der Kopfgelenke
Differenzierte Bewegungen Tonus der Muskulatur Verbindung zu Neurovegetativen Zentren
2. Propriozeption-Die Kopfgelenke als peripheres Steuerungszentrum für den Gesamtköper-Muskeltonus
3. Enge Verbindung zu Neuro-Zentren und Vegetativum
4. Die enge Verbindung zu Hirnnerven und Vena jugularis
Tonus der Nackenmuskulatur
Myofasziale Triggerpunkte- „Die Kopfschmerzgeister“
Über die Risiken der Stoßmanipulation
Sanfte Positionierungen ermöglichen einen risikoarmen Zugang zur Behandlung der Halswirbelsäule
Praktische Beispiele für Entspannungspositionen
Untersuchung des Nackens auf Gewebespannung
Atlasbogen im Liegen Befund und Behandlung zugleich
Palpation der suboccipitalen Tender-Points im Sitzen
Entspannung im Sitzen
Generelle, unspezifische Behandlung in Flexions-oder Extensionsstellung
Testen der bevorzugten Bewegungsrichtung
Behandlungskonsequenz: Die bevorzugte Position einnehmen
Behandlung eines Punktes in der Suboccipitalen Nackenmuskulatur und des Atlasquerfortsatzes
...
Anmerkungen:
1 Eder/ Tilscher, Chirotherapie, S. 35
2 Thorsten Liem, Praxis der Kraniosakralen Osteopathie, Hippokrates Verlag, Stuttgart, 2000, darin, Kap1., Entstehung und Klinik osteopathischer Dysfunktionen an der SSB, pp.1- 10.
3 Kondyläre Kompression und erhöhte Spannung der periartikulären Muskulaturen des AO- Gelenkes beeinträchten die Synchondrose zwischen Occiput und Sphenoid (SSB) und haben Einfluss auf die Dysfunktionsmuster der Cranialen Basis. Der Primär-Respiratorische Mechanismus wird ungünstig beeinflußt. Das Cranio-Sakrale-System kann gebremst bis gehemmt sein.
4 Liem, (2000) zitiert hierzu eine Studie von: Hack, G.D., Koritzer, R.T., et.al: Anatomic Relation between the rectus capitis posterior minor muscle and the Dura Mater. Spine 20 (1995)
5 Vergleiche hierzu Travell Simons,Handbuch der Muskel-Triggerpunkte, Obere Extremität, Kopf und Thorax, Gustav Fischer Verlag, Lübeck, Stuttgart Jena, Ulm, 1998, S. 329 (splenius) und S.358 f (suboccipitale Muskeln) Travell/Simons aa0. , p.358
6 Travell/Simons aa0. , p.358
7 Dr. Pauls griff in den 70-ger Jahren des letzten Jahrhunderts die von Dr. L. Jones, D.O. entwickelten sogenannten „Strain-und Counterstraintechniken“ auf. Bei den Jones-Techniken wird die entspannteste, schmerzfreie Position eines Punktes 90 Sekunden gehalten. Pauls vereinfachte und modifizierte diese Techniken, indem er zusätzlich zu den Haltepositionen eine Kompression ins Gelenk oder eine Kompression zum Punkt hinzufügte. Der Entspannungseffekt eines Tender-points zeigt sich dann häufig schneller. Vergl. hierzu: Jones (1987) und Jones (2001)
8 Eine nähere Darstellung der Methode Ortho-Bionomy findet sich in :Diepold Hans, Ortho- Bionomy „Homöopathie in der Körperarbeit“, in: Naturheilpraxis, 11/2000, Pflaum Verlag München, pp. 1756-1760
9 Dieser Lösungsgriff der suboccipitalen Muskulatur wird nicht nur in der Ortho-Bionomy herangezogen, sondern gehört, mit einigen Varianten, innerhalb der Cranial-Osteopathie zum Standard-Repertoire. Vergl. Liem (2000), Upledger (1991) und Magoun (1963)
Literaturliste:
Diepold Hans, Ortho-Bionomy „Homöopathie in der Körperarbeit“, in: Naturheilpraxis, 11/2000, Pflaum Verlag München, pp. 1756-1760
Diepold, Hans, Ortho-Bionomy Lernkarten der Strukturellen Techniken Phase 4, Ein Set von 95 Lernkarten, UI-Medienverlag, Tübingen, 2001
Diepold, Hans, Die Thoraxkompressionstechniken der Ortho-Bionomy: Die Behandlung des respiratorischen Diaphragmas, Naturheilpraxis 04/2002, pp.510-517
Eder, Manfred, Tilscher Hans, Chirotherapie, Hippokrates-Verlag Stuttgart, 1988
Jones Lawrence, Strain and Counterstrain, The American Academy of Osteopathy, Colarado Springs, Col., 5. Aufl.1987
Jones, Lawrence, Strain und Counterstrain, Urban und Fischer Verlag, München Jena, 2001
Kapandji, Ibrahim, Funktionelle Anatomie der Gelenke, Band 3, Rumpf und Wirbelsäule, Enke Verlag, Stuttgart, 1985
Liem, Thorsten, Praxis der Kraniosakralen Osteopathie, Hippokrates Verlag, Stuttgart, 2000
Magoun, Harold, Osteopathy in the Cranial Field, Sutherland Cranial Teaching Foundation, Denver, Col., 2.Aufl. 1963
Rauber-Kopsch, Anatomie des Menschen (Hrsg. Leonhardt H., Tillmann B., u.a.), Band1, Bewegungsapparat, Thieme-Verlag, Stuttgart-New York, 1987.
Travell, Janet, Simons David, Handbuch der Muskel-Triggerpunkte, Obere Extremität, Kopf und Thorax, Gustav Fischer Verlag, Lübeck, Stuttgart Jena, Ulm, 1998
Upledger John, Lehrbuch der Kranio-Sacral-Therapie, Haug-Verlag,Heidelberg, deutsche Ausgabe, 1. Aufl., 1991
Weber, K.G und Wiese M., Lehrbuch der Ortho-Bionomy Weiche manuelle Techniken, Sonntag Verlag, Stuttgart, 2001
Anschrift des Verfassers:
Intouch-Institut
Hans Diepold
Heilpraktiker
Nauklerstr. 60
D-72074 Tübingen
Tel. 07071 - 55 07 10
Fax: 07071 - 41 09 48
Internet: www.ortho-bionomy.info
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