FACHFORUM

Schleichendes Umweltgift Blei

von Dr. E.Blaurock-Busch Ph.D.

DIE 25 GEFÄHRLICHSTEN SUBSTANZEN
1. Arsen
2. Blei
3. Quecksilber
4. Vinylchlorid
5. Benzol
6. PCB
7. Kadmium
8. Benzo(a)pyren
9. Benzo(b)fluoranthen
10. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
11. Chloroform
12. Aroclor 1254
13. DDT, P, P‘-
14. Aroclor 1260
15. Trichloräthylen
16. Hexavalentes Chrom
17. Dibenz(a,h,)anthrazen
18. Dieldrin
19. Hexachlorbutadien
20. Chlordan
21. Kreosot
22. DDE, P, P‘-
23. Benzidin
24. Zyankali
25. Aldrin
49. Nickel

In einer Rede vor Teilnehmern der 44. Tagung für Naturheilkunde des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker, am 10. November 1990 in München, erklärte der Staatssekretär des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Wolfgang Göbl, „schon seit jeher haben lokale Einwirkungen des Menschen auf die Umwelt Folgen für die Gesundheit gezeigt, die mehr oder minder gut verkraftet werden konnten.“ Er erinnerte dabei an die massiven Folgen der Bleikontamination durch Wasserleitungen, die bereits am Ende des Römischen Reiches aufgetreten sind, wie auch an die Bleikontamination von Nahrungsmitteln durch bleihaltiges Geschirr der jüngeren Vergangenheit.

Vor einigen Jahren veröffentlichte die amerikanische Umweltschutzorganisation (Environmental Protection Agency, kurz EPA genannt ) eine Liste der 250 gefährlichsten Substanzen. Darin werden Giftstoffe, je nach Toxizitätsgrad, aufgelistet, wobei Blei an 2. Stelle steht. Das als hochgiftig bekannte Zyankali nimmt Platz 24 ein. (s. Kasten).

Auffällig ist die allgemein erhöhte Gewebeelastung der älteren Brasilianer. Erschreckend ist die gleich hohe Belastung der Kleinkinder.
Der derzeit erlaubte Höchstwert für Erwachsene liegt bei 5PPM (mg/L), wobei internationale Forschungsarbeiten bestätigen, dass die Bleilablagerung in Haar- wie auch Knochengeweben mit zunehmendem Alter steigt. Kinder sollten somit kaum Blei in den Geweben aufweisen.

Bild 1 (siehe Naturheilpraxis 12/2002) demonstriert, dass Jugendliche im Alter bis 6 Jahre Bleigewebewerte aufweissen, die den Gewebewerten der älteren Generationen (51Jahre und älter) gleichkommt.

Prof. Dr.med Helion Povoa, Pathologe und Umweltmediziner, vertritt die Meinung, dass diese Belastung für die zunehmende Kinderkriminalität Brasiliens verantwortlich gemacht werden kann.

Tatsächlich konnten die amerikanischen Wissenschaftler Dr. Gordon und Mitarbeiter eine erhöhte Neigung zu Agressionen und Kriminalität mit dem Grad der Bleibelastung in Verbindung bringen. Drs Paul B. Stretesky (Colorado State University) und Michael J. Lynch (University of South Florida) verweisen auf über 3000 Studien, die zeigen, dass Länder mit hoher Luftbleibelastung eine höhere Kriminalität aufweisen, als solche mit niedrigen Luftbleiwerten, wobei selbst in umweltbewussten Ländern wie Deutschland Bleibelastungen der Bevölkerung wenig beachtet werden. Bereits 1988 gab die amerikanische Umweltorganisation (Environmental Protection Agency) bekannt,dass etwa 7% aller amerikanischen Kinder unter Verhaltungsstörungen leiden, die durch Bleibelastungen verursacht sind.

Bei 1991 wurden von 47 amerikanische Staaten präventive Massnahmen eingesetzt, die Kinder vor dem Umweltgift Blei schützen sollten. Dennoch konnten zu diesem Zeitpunkt bei 8,9% oder 1,7 Millionen der ein- bis fünfjährigen Kinder hohe Blutbleiwerte nachgewiesen werden. So riet das Center for Disease Control, dass wenigstens 1x jährlich die Blutbleiwerte aller Kinder im Alter von 6Monaten bis 6 Jahren untersucht werden.

Hohe Blutwerte weisen auf eine akute momentane Belastung. Erste Vergiftungserscheinungen sind Verdauungsstörungen, Erbrechen und Koliken.

Tritt die bekannte graue Zahnfleischverfärbung wie auch der metallische Geschmack im Mund mit vermehrtem Speichelfluss, Gelenkschmerzen, epileptische Krämpfe, Lähmungen und Blutarmut auf, so ist die Belastung bereits erheblich. Vor allem das Zentralnervensystem ist dann bereits erheblich belastet.

Anschrift der Vefasserin:
Blaurock-Busch E.
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Naturheilpraxis 12/2002