Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V

Fachbericht von der 18. Fortbildung in Augendiagnose nach Josef Angerer am am 6.Juli 2002

von Elke Fuggis

Josef Karl:
Die hepatotropen Pigmente in ihrer Vielzahl von Färbung und Lokalisation.– Therapieerfahrungen aus 40 Praxisjahren.

In diesem Jahr eröffnete Josef Karl die 18. Münchner Fachtagung in Augendiagnose mit einem Vortrag über die hepatotropen Pigmente in ihrer Vielzahl von Färbung und Lokalisation. Er kann hierbei aus der Erfahrung von 40 Praxisjahren sprechen und so war diese Stunde für alle spannend und lehrreich zugleich.

Die Pigmente sind seiner Ansicht nach das Schwierigste in der Iridologie. Viele namhafte Iridologen wie M. Madaus, E. Flink, E. H. Kabisch, Prof. Dr. Dr. H. F. Herget, Dr. Dr. H. W. Schimmel, G. Jaroszyk, Piet v. d. Toorn, das Felke-Institut unter W. Hauser, R. Stolz und er selbst haben sich mit den Pigmenten befasst. Rudolf Schnabel beschreibt in seinem Lehrbuch 76 verschiedene Pigmente und auch bei seinem Schüler Josef Angerer nehmen die Pigmente einen breiten Raum ein. Als Resümee all dieser Forschungen zeigte uns Josef Karl in seiner bekannt ehrlichen Art, dass vieles offen ist – auch das vermeintlich Gesicherte.

Über die hepatotropen Pigmente fand Josef Karl bei seinem Lehrer Josef Angerer wenig im Vergleich zu ihrem gehäuften Auftreten. "Kleine bräunliche Pigmente mit unterbrochener Struktur und kleinen reliefartigen Eruptionen" waren für ihn ein Hinweis auf eine Bilanzverschiebung im Cholesterinhaushalt. Er bezeichnete sie auch als hormonelle Pigmente respektive Sexualpigmente. Ein Zusammenhang, der einleuchtet, wenn man bedenkt, dass das Cholesterin ein Baustein für die Sexualhormone ist. Als das eigentliche Sexualpigment sah er aber das ziegelrote Pigment an. Die kleinen Pigmente brachte er mit einer anteponierenden Menses in Verbindung. Große Melaninpigmente standen für ihn im Gegensatz dazu für die postponierende Menses. Josef Karl kann diese Aussage aus seiner Erfahrung heraus aber nicht immer nachvollziehen. Eine Krebsgefahr sah Angerer beim Auftreten von melaninen Blumenkohlpigmenten. Auch beim Auftreten des Teerpigmentes ging er von keiner guten Prognose aus.

Josef Karl betonte in seinem Vortrag immer wieder – und dabei wandte er sich vor allem an die Anfänger der Augendiagnose –, dass melanotische Pigmente oder Teerpigmente eine Tendenz zur Malignität signalisieren, aber nicht zwangsläufig einen manifesten Krebs anzeigen. Hier sollte der Patient nicht unnötig durch unbedachte Aussagen verunsichert werden. Wichtig aber ist, selbst immer daran zu denken und bei entsprechenden Beschwerden des Patienten frühzeitig unbedingt eine weitere Abklärung zu veranlassen.
Der Referent zeigte in seinem Vortrag, wie variabel das hepatotrope Pigment in seiner Struktur, Häufung, Größe, Färbung und Lokalisation auftreten kann.

Hepatotrope Pigmente können die unterschiedlichsten Strukturen aufweisen: Aufgelockert, kompakt oder verfilzt. Am häufigsten finden wir das Beerenstrauchpigment (Siehe Abb. 1). Mit seiner feinfaserigen, lockeren Struktur erinnert es an einen kleinen blattlosen Strauch, an dem Beeren hängen. Es kann sich bis zum Melaninpigment verdichten.

Abbildung 1:
Sektoraufnahme der rechten Iris einer 56-jährigen Patientin mit lymphatischer Konstitution. Wir sehen hier ein Beerenstrauchpigment. Dies ist die häufigste Form des hepatotropen Pigmentes.

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Bilder: Josef Karl

Anschrift der Verfasserin:
Elke Fuggis
Tucholskystr. 16
81737 München
089/63005848
E-Mail: e.fuggis@hilterhaus.de



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