Kinder in der Naturheilpraxis

Behandlung von Krankheiten im Kindesalter mit Solunaten

Dagmar Lanninger-Uecker

Gesundheit ist ein labiles Gleichgewicht, für dessen Aufrechterhaltung eine Fülle von Regulationsvorgängen erforderlich ist. Ein Kind wird zwar mit einem Grundmuster an Abwehreinrichtungen (u.a. auch Antikörperdepot) geboren, gewissermaßen als Minimal-Ausstattung zur Lebensverteidigung, aber über dieses Grunderbe hinaus bedarf es einer individuellen Konditionierung der Abwehrregulationen, des Abstimmens der eigenen Identität und deren Zielsetzung von allem, was dem eigenen Selbst und dessen Integrität feindlich oder auch nur fremd gegenübersteht.

Um die spezifische Eigenart eines feindlichen Angriffs erkennen und abschätzen zu können, bedarf es der unmittelbaren Begegnung. Aus der Erfahrung dieser Begegnung können dann entsprechende gezielte Abwehrantworten formuliert und entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, die im Wiederholungsfalle schnell und wirksam zum Tragen kommen, sodaß ein Krankwerden nicht mehr erforderlich wird.

So trainiert gewissermaßen das kindliche Immunsystem seine feinen Regulations- und Reparationsmöglichkeiten in der direkten Auseinandersetzung mit kleinen Infekten.

Dabei spielt auch das Fieber eine besondere Rolle. Der Organismus facht seinen Wärmehaushalt an, beschleunigt alle metabolischen und Abwehrvorgänge, verifiziert die Feindbilder und kommt durch diese intensive Auseinandersetzung zur Selbsterfahrung, wodurch das Bewusstsein des eigenen Selbstes zu einer höheren Komplexität heranwächst.
Immer wieder können wir deshalb beobachten, wie ein Kind sich im Verlauf einer fieberhaften Erkrankung nicht nur körperlich, sondern auch charakterlich verändert. Die Kinder wachsen nicht nur in der Länge während und nach einer fieberhaften Erkrankung sondern sie wachsen auch in der Tiefe auf dem Weg zur Individualisierung.

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Anschrift der Verfasserin:
Dr. Dagmar Lanninger-Uecker
Bad Soden



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Naturheilpraxis 11/2002