Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Adipositas im Kindesalter

von Karin Kästle

Ein Schwerpunktthema beim 8. Therapeutentreffen der DGKH im Juni 2002 waren Ernährungs- und Essstörungen.

In diesem großen Themenbereich wollte ich mein Augenmerk besonders auf die Fettsucht im Kindesalter richten.
Wie wir alle wissen, versteht man unter einer Adipositas, auch Obesitas oder Fettleibigkeit genannt, eine übermäßige Vermehrung oder Bildung von Fettgeweben.

Ist die Adipositas als Krankheit zu werten oder entsprechen gewichtige Menschen nur nicht dem im Augenblick herrschenden Schönheitsideal?

Wir alle haben schon das eine oder andere Gemälde des Malers Peter Paul Rubens gesehen. Zu seiner Zeit waren barocke Formen ein Zeichen von Gesundheit, Schönheit, Fruchtbarkeit, Kraft und Wohlstand.

Auch heute verteidigen Fürsprecher wie z. B. Der Club Dicke e. V. das Übergewicht, wir hören Sprüche wie:
"Wir sind rund na und". – "Dick ist schick". – "Man fühlt sich auch mit überflüssigen Pfunden wohl." – "Das ideale Maß für Lebensqualität ist schließlich nicht die Waage".

Diese Aussagen mögen alle richtig sein, Fakt ist aber auch, dass Übergewicht erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringt und damit die Lebensqualität und die Lebenserwartung nachhaltig vermindert wird.
Der früheren Devise: "Rundes Kind – gesundes Kind" steht leider die Beobachtung gegenüber, dass das Immunsystem von übergewichtigen Kindern schlechter funktioniert als bei normalgewichtigen Kindern.
Innerhalb der Deutschen Adipositas-Gesellschaft widmet sich die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter kurz "AGA" genannt speziell der Diagnostik, Therapie und Prävention der Adipositas bei Kindern.

Von der AGA wird betont, dass es sich bei der Adipositas um eine chronische Krankheit handelt und nicht nur um eine biologische Variante.

In den USA werden jährlich ca. 280.000 Todesfälle auf die Adipositas und ihre Folgeerkrankungen zurückgeführt, sie ist damit nach dem Rauchen die zweithäufigste Todesursache im Erwachsenenalter (McGinnis und Goege 1993).
Und es handelt sich nicht etwa nur um ein Problem der Industriestaaten.
Im Mai 2002 erschien ein Artikel in unserer Tageszeitung mit der Überschrift

Ein wirklich dickes Problem:

Genf (ap) – Die Zunahme der Fettleibigkeit unter Kindern hat nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch in den Entwicklungsländern dramatische Ausmaße angenommen.
Weltweit seien schätzungsweise schon 22 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig oder fettleibig, erklärte UN-Expertin Mary Bellizzi. Das Problem sei nicht auf die Industriestaaten beschränkt.
In einigen Regionen Afrikas komme Übergewicht sogar bis zu vier Mal häufiger vor als Unterernährung. Weltweit sind nach WHO-Schätzungen 300 Millionen Menschen fettleibig, weitere 750 Millionen haben bedenkliches Übergewicht.
In den USA trifft dies auf 60% der Erwachsenen und 13% der Kinder zu. Doch auch in Ländern wie Ägypten, Chile, Mexiko und Peru seien Fettleibigkeitsraten von mehr als 25% unter Kindern anzutreffen, sagte Bellizzi. Weiter wird in diesem Artikel berichtet, dass es nicht ausreiche, die Menschen über gesunde Ernährung aufzuklären, sondern mit Hilfe der Nahrungsmittelindustrie solle erreicht werden, dass in Nahrungsmitteln der Anteil an Fett, Zucker und Salz reduziert wird, plumpe Werbung solle verbannt werden, da besonders junge Menschen dadurch gehindert werden, richtige Ernährungsentscheidungen zu treffen.
Sicher wird die Situation nicht allein durch diese Maßnahmen zu ändern sein, aber wir erkennen an diesem Bericht doch den Ernst der Lage und es hat keinen Sinn, die Situation zu verharmlosen.

Risikofaktoren der Adipositas:

Auch wenn man sich mit überflüssigen Pfunden sehr gesund fühlen kann steht jedoch fest, dass Fettleibigkeit ein enormer Risikofaktor für eine Reihe von Krankheiten darstellt, zu nennen sind u. a.:

– Diabetes mellitus:

Untersuchungen zeigen, bei starker Adipositas tritt 20 x häufiger ein Diabetes auf als bei Normalgewicht.
– Cholezystolithiasis birgt ein 10 x höheres Risiko.
– Hypertonie tritt 4 x häufiger auf. (Der normale Blutdruck bei 6 – 11 Jahren liegt unter 135/80 mmHg, bei 12 – 18 Jahren unter 140/90 mmHg.
– Herz / Kreislauferkrankungen, Risiko 4 x höher.
– Rücken- und Bandscheibenprobleme, doppeltes Risiko.
– Fettstoffwechselstörungen wie Hyperlipidämie: (Cholesterin-Normwert bei Kindern 110-140 mg/dl)
– Gicht, chronische Polyarthritis, Rheuma.
– Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose: Eine amerikanische Studie zeigt bei 20 % der 1 – 5-jährigen und bei 50 % der 5 – 10-jährigen erste Anzeichen einer Arterienverengung.
– Brust- und Dickdarmkrebserkrankungen kommen später im Erwachsenenalter häufiger vor
– Prädisposition für Osteoporose: Durch zu wenig Bewegung, was bei dicken Menschen häufig der Fall ist, werden Knochen nicht ausreichend belastet, sie lagern somit weniger Substanz ein.
– Konzentrationsschwächen und Kopfschmerzen können auftreten, wenn die Kinder nachts zu wenig Sauerstoff bekommen, weil Lunge und Zwerchfell nach oben verdrängt und damit eingeengt werden.
– Psychische Probleme: Durch Verspotten und Hänseln werden dicke Kinder oft in eine Außenseiterrolle gedrängt, Schüchternheit, Ängste u. Depressionen können die Folge sein.

Ursache der Fettsucht

Diagnose der Adipositas

Therapie:

1. Fall: Umfrage "Adipositas bei Kindern":

2. Fall: Umfrage "Adipositas bei Kindern":

Welche homöopathischen Mittel sind bei der Adipositas angezeigt?

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Naturheilpraxis 11/2002