FACHFORUM

Diagnostik und autologe Therapie:

Autoaggressive Erkrankungen und immunologische Störungen

von Michael H. Stieglitz

Immun- und Autoimmunerkrankungen (zu denen man letzten Endes auch maligne Tumorerkrankungen als Folge zählen muss), nehmen einen immer breiteren Raum in der Medizin ein und obwohl sich das Wissen in der Medizin rasant entwickelt, ist eine Heilung durch eine kausale Therapie bei den meisten der chronisch verlaufenden Immun- und Autoimmunerkrankungen derzeit kaum möglich.

Autoimmunerkrankungen sind Krankheiten, bei denen sog. Autoantikörper bzw. spezifisch sensibilisierte Lymphozyten gebildet werden, die sich gegen körpereigene Substanzen bzw. Gewebe richten; die Immunabwehr richtet sich also gegen Teile des eigenen Organismus. Dies kann bei den sog. organspezifischen Autoimmunerkrankungen z. B. zur perniziösen Anämie oder chronischen Gastritis (Magen), Diabetes mellitus (Pankreas) Addison-Krankheit (Nebennieren) oder zur Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüse) führen. Bei den nicht organspezifischen Autoimmunerkrankungen oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises kann es vor allem in der Haut (z. B. Sklerodermie), den Gelenken (z. B. rheumatoide Arthritis), Muskeln (Dermatomyositis) oder Nieren (z. B. Lupus erythematodes) zur systemischen Ablagerung der zwischen den Autoantigenen und den Autoantikörpern gebildeten Immunkomplexe kommen. Mischformen führen z. B. zu Pemphigus, bestimmten Anämieformen, Werlhof-Erkrankung, biliärer Zirrhose, Colitis ulcerosa oder aggressiven Formen von Hepatitis. Auch Krankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis, Morbus Crohn, multiple Sklerose und viele andere entzündliche Erkrankungen sind als Autoimmunerkrankungen zu definieren. Maligne Tumore sind in den meisten Fällen eine direkte Folge eines insuffizienten Immunsystems. In der konservativen Therapie werden bei organspezifischen Autoimmunerkrankungen in erster Linie Substitutionstherapien angewandt; ggf. kommen Im- oder Transplantationen (z. B. Endoprothese, Niere) in Betracht.

Medikamentös kommen zur symptomatischen Therapie auch Immunsuppressiva und Antiphlogistika zum Einsatz, die naturgemäß neben der gewünschten Haupt- auch eine Palette von Neben- und Folgewirkungen haben können.

In der Diagnostik werden neben der Laboranalytik von Autoantikörpern (z. B. Immunfluoreszenz-Test), Immunglobulinen, Differentialblutbild, virologischen und ggf. bakteriologischen Untersuchungen, zellulärem Immunprofil und Entzündungsparametern vor allem Sonographie, Computer- und Kernspintomographie eingesetzt. Die bildgebenden Verfahren dienen hierbei nicht nur der präzisen Lokalisation von Entzündungsprozessen, sondern auch und vor allem der Ausschlussdiagnostik. Signifikante Unterschiede bestehen in der globalen Verteilung der meisten Autoimmunkrankheiten – viele treten auf der südlichen Halbkugel wesentlich seltener auf als in der nördlichen Hemisphäre.

Allgemeinsymptome zeigen gewünschte Reaktion an

Therapie mit allen körpereigenen Antikörpern

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Anschrift des Verfassers:
Michael H. Stieglitz
Heilpraktiker
Ofenerdieker Str. 4
26125 Oldenburg
Tel. 0441 – 969 46 92



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