FACHFORUM

Wacholder – »zwischen Tradition und Gegenwart«

von Norbert Lagoni

Das Kuratorium Baum des Jahres*) hat den Wacholder (Juniperus communis L.) zum Baum des Jahres 2002 gewählt und damit die Aufmerksamkeit auch auf eine interessante Arzneipflanze gelenkt.

Wacholderbeeren gehörten bereits in der Antike als Antiseptikum und harntreibendes Mittel zum Arzneischatz der Volksheilkunde des Mittelmeerraumes. In den Schriftenreihe des Corpus Hippocraticum um 300 v. Chr. finden sich Hinweise zur äußerlichen und innerlichen Anwendung von Beerenzubereitungen. Der Heilkundige Padanios Dioskurides benennt in seiner "De Materia Media" die Arkeuthos-Arten (gr. Wacholder) zur vielseitigen Anwendung. Die Germanen begegneten alten Heilhölzern wie Holunder und Wacholder mit Ehrfurcht und kannten ihre Heilwirkungen. Hieronymus Bock zeigt in seinem Kräuterbuch von 1565 die vielseitige Verwendung des "Weckholterbaumes" auf. In die Suche nach Arzneien gegen die grassierenden Seuchen des Mittelalters war auch der Wacholder einbezogen. So schreibt P. A. Matthiolus in seinem "New Kreuterbuch" der innerlichen Anwendung von Wacholderbeeren Schutzwirkungen gegen die ansteckende Pest zu: "...ist ein sonderlich Preservativum zur Zeit der Pestilenz in Germania". Große Wacholder-Holzstösse wurden in den von der Pest betroffenen Landstrichen und Städten aufgestapelt und gezündet, Krankenzimmer ausgeräuchert. Der typische Wacholder-Rauch sollte die Luft reinigen, die Ansteckung und Seuchenausbreitung verhindern. Die volkstümlichen Bezeichnungen "Rack- oder Reckholder" (mhd. reckalter, rekolte) und Räuckholder und Feuerbaum geben Zeugnis dieser Räucherungen.

Name und Bezeichnung

Vorkommen

Botanik

Drogengewinnung

Inhaltstoffe

Traditionelle Anwendung – »Kneipp wusste Bescheid«“

Arzneiliche Wirkungen

Anwendungsgebiete

...

*) Kuratorium „Baum des Jahres“ in 95615 Marktredwitz

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfasers:
Dr. Norbert Lagoni
Falkenhorstweg 4
81476 München
E-Mail: n.lagoni@t-online.de



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Naturheilpraxis 9/2002