FACHFORUM

Ist die Mayr-Kur noch aktuell?

von Karl-Heinz Claus

Speziell in den Jahren von 1970 bis 1990 erfolgten in der Fachpresse zahlreiche Veröffentlichungen über die Vorzüge der Mayr-Kur, und zwar hauptsächlich von Autoren aus Österreich, vorwiegend aus dem Raum Wien.

Wer war eigentlich Dr. Franz Xaver Mayr, der Erfinder der Mayr-Kur?

Geboren wurde er 1875 in Gröbming in der Steiermark. Schon während des Medizinstudiums in Graz interessierte ihn besonders das Problem der Obstipation und damit auch die Frage nach den Kriterien eines gesunden Darms. Nach Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit als Leiter im österreichisch-schlesischen Kurort Johannisbrunn zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann er mit systematischen Forschungsarbeiten zu diesem Problem, die er dann als Badearzt in Karlsbad fortgesetzt, ausgebaut und vollendet hat.

Heftige Diskussionen gibt es um die beste und notwendige Nahrung, aber nie ist die Rede von der Verdauung, die ja schon im Mund beginnt. Zu beachten wäre auch, ob der Bissen wirklich "ausgekostet" und ob die Kardinalfehler beim Essen (zu schnell, zu viel, zu oft, zu schwer), die zu einem Übermüdungszustand der Verdauungsorgane führen, vermieden werden. Wie oft haben sich die Patienten nicht schon an Aufstoßen, Sodbrennen und Blähungen gewöhnt, die weitgehend als normal gelten und unbeachtet bleiben. Die Betroffenen befinden sich dann in einem Zustand zwischen Gesundheit und Krankheit, im "Niemandsland" des Krankheitsvorfeldes. Die Folgezustände und Risikofaktoren: zu hohe Cholesterin- und Fettspiegel, Arteriosklerose, Hypertonie, Herzinfarkt, Schlaganfall, Fettleber, Diabetes mellitus, Gicht.

Ein langfristiger Prozess läuft an. Die Überlastung und Irritation des Verdauungsapparates und beginnen bereits im frühen Lebensalter, sicherlich schon mit der künstlichen Ernährung des Säuglings mit der Flasche, die immer viel zu reichlich bemessen wird. Die Stagnation des Darms führt je nach Beschaffenheit der Nahrung zur Bildung von mehr oder weniger reichlichen Gärungs- und Fäulnisprodukten und zur Gewöhnung, Übermüdung und Abstumpfung des Darmes. Durch anschließende Veränderungen an Schleimhaut und Darmnerven kommt es schließlich auch zu einer Unterempfindlichkeit und somit zu einer Unterempfindlichkeit und somit zur Zunahme der Trägheit. Wer nur Rezepte schreibt, benötigt ein Minimum an Compliance, aber jener, der mit aktiven Heilverfahren arbeitet, ist auf exakte Mitarbeit des Patienten angewiesen. Wenn es dazu noch heißt: "Letztlich wirken doch alle Medikamente nur symptomatisch und auch nur so lange, wie man sie einnimmt", so wäre das jedoch ein Zeichen für große Unkenntnis im Bereich medikamentöser Maßnahmen.

"Gesunde" Ernährung Voraussetzung

Der nervöse Darm

Der erschlaffte Darm

Mayr-Kur – keine "Alte-Semmel-Kur"?

Der Mayr-Kurplan

Der Tag beginnt mit Bitterwasser

Unterstützende Maßnahmen

Indikationen – Kontraindikationen

Kontraindikationen

Unerwünschte Reaktionen

Zusammenfassung:

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Anschrift des Verfassers:
Karl-Heinz Claus
Kirchbachstraße 24
77815 Bühl



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Naturheilpraxis 7/2002