FACHFORUM

Isonicotinsäurehydrazid (INH)

von Thomas Wedemeyer

Isonicotinsäurehydrazid (INH) wurde zu Beginn der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts als Arznei gegen die damals noch weit verbreitete Tuberkulose eingeführt. Der öffentliche Druck auf die Pharmaindustrie und die Ärzteschaft von seiten der Tuberkulosekranken war so stark, daß dieser Stoff, ohne daß grundlegende Studien mit ihm gemacht werden konnten, direkt in der Klinik eingesetzt wurde. Es gab damals kaum Arzneien, die sich gegen diese Krankheit gerade im fortgeschrittenen Stadium noch wirksam zeigten. Von Isonicotinsäurehydrazid wußte man, das es die Tb-Erreger direkt angreift. Aufgrund der übereilten Markteinführung wurden die Erfahrungen mit dem neuen Medikament in den Fachzeitschriften offen ausgetauscht – auch, damit die Nebenwirkungen die Arznei nicht gleich wieder in Misskredit bringen konnten.

Damals war diese Arznei unter den Handelsnamen Rimifon, Neoteben und Bacillin bekannt. Isoniazid, wie es heute heißt, wird weiterhin als Tuberkulostatikum eingesetzt, aber aufgrund der zunehmenden Resistenzen eigentlich nur noch in Kombination mit anderen Arzneien.

Die hier zusammengestellten Arzneisymptome stammen aus der Beobachtung von mehr als 2.000 Patienten, die teils ambulant, teils stationär mit diesem Mittel behandelt wurden. Aufgrund der beobachteten Nebenwirkungen (= unfreiwillige Arzneiprüfung) haben wir eine Arznei an der Hand, die vor allem bei neurologischen Erkrankungen ihren Einsatz finden kann.

Staufen-Pharma vertreibt die Arznei unter dem Namen Isonikotinsäurehydrazid ab der D4.

Gemüt

Zusammenfassung des Falles

Nervensystem

Augen

Ohren

Mund

Atmungsorgane

Herz und Kreislauf

Magen und Abdomen

Harnorgane

Weibl. Genitalien

Extremitäten

Haut

Allgemeines

...

Quellen:
(1) Auersbach, Karl, Grunze, Heinz; Über Nebenwirkungen des Isonikotinsäurehydrazids unter besonderer Berücksichtigung der Herz-Kreislaufstörungen; Deutsche Medizinische Wochenschrift, 76. Jahrgang, S. 1767 ff.
(2) – Conrad, K. und Scheib, E.; Über akute Psychosen nach Isonicotinsäurehydrazidbehandlung; Deutsche Med. Wochenschrift Jahrg. 16, Nr. 16/April 1953, S. 604 – 607
(3) – Heilmeyer, L; Vorläufiger Bericht über Isonicotinsäurehydrazid (Rimifon und Neoteben) aufgrund experimenteller und klinischer Untersuchungen; Münch. med. Wochenschr. 94 (1952), S. 578; zitiert bei Conrad und Scheib; Über akute Psychosen . . .
(4) – Jansen, Thomas/Messer, Gerald/Plewig, Gerd; Lupus erythematodes – Krankheitsbilder, Diagnostik und Therapie (Teil II); erschienen in Dt. Derm; Bd. 46, Heft 12 (1998) S. 1098 ff.
(5) – Kimmig, J. und Schulz, K.-H.; Zur Chemotherapie der Hauttuberkulose; Münchner Medizinische Wochenschrift, Nr. 47/1955; Seiten 1557 ff.
(6) – Klüken, Norbert; Nebenwirkungen des Isonicotinsäurehydrazid und ihre Beziehungen zum peripheren Kreislauf; erschienen in der Münchner Medizinischen Wochenschrift Nr. 13/1955, Seite 398
(7) – Lehoczky, T.; Versuche bei Sclerosis multiplex mit Isonicotinsäurehydrazid (Isoniazid); erschienen in der Münchner Medizinischen Wochenschrift Nr. 24/1956, S. 841
(8) – Michel, W.; Hormonal-diencephale Regulationsstörungen während der INH-Therapie; Ärztl. Wochenschr., Jahrg. 8, 1953, Nr. 33, S. 788
(9) – Mohnke, Werner u. Schröder, Rudolf; Polyneutritis nach Isonicotinsäurehydrazid; erschienen in Medizinische Klinik 1952, Nr. 48, S.1594
(10) Rote Liste 2000
(11) – Stadler, Ludwig; Beitrag zu den Nebenwirkungen des Isonikotinsäurehydrazids; Deutsche Medizinische Wochenschrift, 76. Jahrgang, S. 612

Anschrift des Verfassers:
Thomas Wedemeyer
Heilpraktiker
Steilshooperstr. 184
22305 Hamburg
Tel. 040 - 69 79 58 - 83
Fax 040 - 69 79 58 82



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