Peter Pukownik
Der Emu, der australische Straussenvogel, ist über den gesamten australischen Kontinent verbreitet, von extrem heissen Regionen, wie Northern Territory und Queensland im Norden, bis in kalte Regionen mit Schneefall, wie Victoria und Tasmanien im Süden. Das erforderte im Laufe der Evolution eine spezifische Anpassung in Bezug auf Nahrung, Energiebedarf usw. Dadurch entstanden in Australien vier unterschiedliche Blutlinien von Emus, die auch äusserlich durch charakteristische Verfärbungen, Federndichte usw. klar zu unterscheiden sind.
Die mystische Bedeutung des Emu und der Stellenwert den er als fester Bestandteil in der Dreamtime bzw. Naturreligion der australischen Ureinwohner einnimmt lässt erkennen wie wichtig er für die Aborigines als Lieferant von Nahrung und Heilmitteln war und ist.
Medizinisch wurde das Emu-Öl innerlich und äusserlich benutzt: Die Emuhaut mit der darunter aufgebauten Fettschicht wurde einige Zeit in der Glut eines Feuers erhitzt und wird teilweise noch heute in dieser einfachen Form als Naturheilmittel genutzt. Man wickelt die Haut mit dem flüssigen Fett (dem Emu-Öl) um schmerzende Gliedmassen, (siehe auch dermale Anwendung) und man reibt auch das Fett an alle schmerzenden und / oder entzündeten Stellen ein und nimmt das reine Emu-Öl ebenfalls oral bei inneren Störungen oder Erkrankungen.
Dieses Fett ist ein sehr gutes Speicherfett, das sich in Zeiten, in denen viel Nahrung und Wasser zur Verfügung steht, unter der Haut in einer Art Schwammschicht aufbaut und einlagert. Während der Dürre und bei Futtermangel und der dadurch bedingten Unterernährung der Tiere wird dies dann langsam wieder aufgezehrt.
Der weibliche Emu legt in der Brutsaison ob in der freien Natur oder im Grossgehege der Farmen mit einem Partner 8 bis 10 Eier. Der männliche Emu übernimmt das Brut- und Aufzucht-Geschäft und die Dame wendet sich dem nächsten Partner zu. In einer Brutsaison legt sie so bis zu 60 Eier mit einem Durchschnittsgewicht von 650 Gramm immer mit wechselnden Partnern. Dies verbraucht natürlich unwahrscheinlich viel Energie. Die männlichen Vögel brüten ihre 8 bis 10 Eier aus und ziehen die Jungen gross, was ebenfalls sehr viel Energie benötigt. Während der 54-tägigen Brutzeit verlassen sie niemals das Nest und nehmen in dieser ganzen Zeit weder Nahrung noch Flüssigkeit zu sich; sie ernähren sich ausschliesslich von ihrem gespeicherten Fett, aus dem sie sowohl Nahrung, als auch Flüssigkeit beziehen.
Es muss also auch Wasser in diesem Fett, das zu Emu-Öl aufbereitet wird, eingelagert sein. Das erklärt nun auch weshalb sich wasserlösliches ATP im „Öl“ nachweisen lässt. Die extremen Futter- und Klimabedingungen auf diesem australischen Kontinent und der enorme Energiebedarf bei der Fortpflanzung erfordert ein ausserordentliches, wahrscheinlich einmaliges, speicherbares Nahrungsmittel.
Der Name Emu-Öl dafür ist eigentlich irreführend, da kein anderes bekanntes Öl auf dieser Welt alle folgenden Bestandteile zusammen aufweist:
Die nachgewiesenen Hauptbestandteile des Emu-Öls sind:
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Damit und mit der ausserordentlichen, breitbandigen Wirkung übertrifft dieses Emu-Öl das bekannte Fischöl bei weitem.
Emu-Öl wird z. Zt. in drei australischen Universitäten ernsthaft erforscht. Man ist sich mittlerweile darüber klar, dass besonders die Antientzündlichkeit im Öl nicht einer einzelnen Komponente zuzuschreiben ist, sondern dem synergistischen Zusammenwirken einer ganzen Anzahl von natürlichen Bestandteilen, diese wiederum bewirken eine natürliche Stärkung des Immunsystems und ertüchtigen dieses mit Krankheiten auf ganz natürliche Art von innen heraus fertig zu werden. Die dadurch entstehenden Heileigenschaften sind wiederum durch folgende Faktoren massgeblich bestimmt:
a.) Durch die Genetik:
Diese wird von den unterschiedlichen Klimazonen von heiss bis kalt und der dadurch erforderlichen genetische Anpassung bestimmt. Je herausfordender diese Bedingungen sind, umso grösser muss die Fähigkeit der Tiere sein darin überleben zu können; entsprechend wird auch der Aufbau der „eisernen“ Reserven beeinflusst.
b.) Durch das Futter: Je biologischer, d. h. natürlicher dieses Futter für die Tiere zusammengesetzt ist, desto besser und gehaltvoller ist das Emu-Öl. Beim Farming kommt es massgeblich darauf an, dass die Zusammensetzung des Futters den natürlichen Bedürfnissen auf freier Wildbahn so weit als irgend möglich entspricht bzw. dass die genetischen Charakteristiken voll zur Wirkung kommen können. Es darf hierbei also keinerlei künstliches oder industriell hergestelltes Futter verwendet werden. Je besser das Futter umso besser das Öl. Ausserdem haben die Emus auf den Farmen in den grossen Freigehen mit viel Busch- und Baumbewuchs noch die Möglichkeit sich ganz natürlich in der freien Natur noch Zusatzfutter Pflanzen und auch Insekten verschiedener Art dazu zu suchen.
c.) Die Aufbereitungsmethode:
Durch die besonderen, ganz natürlichen Aufbereitungstechniken nach einer überlieferten Eingeborenenmethode (ohne jegliche Zusätze versteht sich!) kann eine Aufschliessung der Inhaltsstoffe erreicht und damit die Gesamtwirkung ganz deutlich erhöht werden. Die Haut ins Feuer zu werfen und heiss aufzulegen ist nur eine der vielen Methoden der Aborigines. Das Fett wird natürlich auch aufgefangen und kleinen Behältern für vielerlei Zwecke mitgeführt.
..Emu-Öl wird als „Functional Food“ eingestuft. „Lasse Nahrung Deine Medizin und Deine Medizin Deine Nahrung sein“ sagte schon Hippocrates bereits ca. 400 vor Christus. Auf das Emu-Öl trifft dies voll und ganz zu.
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Peter Pukownik
Heilpraktiker
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Naturheilpraxis 6/2002