KREBSFORUM

Krebs-Früherkennung solider epithelialer Tumoren: Zeit ist Leben

von Manfred D. Kuno

Intro

Krebs ist eine der größten Herausforderungen an die Medizin der heutigen Zeit. Die Schätzungen, nach denen die Krebserkrankungen in nicht all zu ferner Zukunft der "Killer Nr. 1" sein werden, und damit den heute als bedeutendster Todesursache in der Bevölkerung (Herz-Kreislauf-Erkrankungen) den Rang ablaufen dürfte, sind wohl bittere Realität.

Die Ursachen für diese Entwicklung werden kontrovers diskutiert. Während in der Naturheilkunde die einseitige Ausrichtung onkologischer Forschung, Lehre und Praxis an der Tumorzellzerstörung, unter Mißachtung der hier auftretenden Nebenwirkungsprofile, und unter Negierung ganzheitlicher Aspekte der Krankheitsentstehung verantwortlich gemacht werden, weist die klinische Onkologie auf die späte Erstdiagnose sowie molekulargenetische Probleme wie z.B. "Antigenshifting" und "multi-drug-resistence" von Tumoren. Zudem dürfte die demografische Entwicklung einer immer älter werdenden Bevölkerung eine Rolle spielen, da die Krebserkrankungen fraglos eine Häufigkeitszunahme im Alter aufweisen.

Die Reaktion auf diese Entwicklung reicht von der Stimulation hochdotierter Forschung, derzeit v.a. im molekularbiologischen und humangenetischen Bereich (ein eindringliches Beispiel ist das internationale "Human cancer genome anatomy project" zur Entschlüsselung der molekularen Ursachen der Tumorentstehung), über experimentelle Hochdosis-Chemotherapien in der klinischen Onkologie, bis hin zu mystisch-parawissenschaftlichen "Wunderwaffen", die in der Naturheilkunde zyklisch wiederkehrend ihre Publikationsorte finden.

Allen diesen Ansätzen ist eines gemeinsam: sie kommen zu spät. Krebstherapie ist in nahezu jedem Fall ein "Hinter-her-Laufen" mit dem irrationalen Ziel, einen leichtfüssigen Gegner mit erheblichem Vorsprung einholen zu wollen. Dies wird um so deutlicher, wenn man sich klar macht, daß die Ursache für krebsbedingte Todesfälle in etwa 80% der Fälle Fernmetastasen sind, die im Endstadium zu einem Zusammenbruch der Patientenstoffwechsel und Organfunktionen führen. Das Auftreten von Fernmetastasierungen durch Einbruch des Primärtumors in die Lymph- und Blutbahnen geschieht vermutlich deutlich früher, als bisher angenommen. Aktuelle Forschungen aus der Tumorbiologie und Molekularbiologie zeigen, daß bereits ab einem Primärtumor-Durchmesser von 1-2 mm ein Anschluß des Primärtumors an das Gefäßnetz stattfindet. Die Dramatik der systemischen Krebskrankheit setzt also vermutlich wesentlich früher ein, als eine Erfassung des Primärtumors durch die heute gängige Früherkennung mittels z.B. bildgebender Verfahren. So lange der Primärtumor unerkannt im Körper verbleibt, wächst praktisch jeden Tag die Wahrscheinlichkeit, daß zum Zeitpunkt der Erkennung und Erstintervention bereits viszerale, zumindest aber locoregionäre Metastasen (z.B. im Lymphsystem) vorliegen.

Früherkennung und "Präkenzerose"-Diagnostik, Versuch einer Begriffs-Entwirrung

1. Krebs-Früherkennung (solide, epitheliale Tumoren)

2. "Präkanzerose"- Diagnostik

3. Minimal Residual Disease (MRD)

Zusammenfassung

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Literatur:
1. Deutsche Krebsgesellschaft e.V.: Krebs erkennen – so früh wie möglich: 4; Frankfurt Main 1994
2. Fléchon A, Droz JP: Cancer of the kidney and ureter; in: Souhami RL, Tannok I, Hohenberger P, Horiot JC: Oxford Textbook of Oncology, Vol.II, 1997-00, 2002 Oxford University Press
3. Srivastava A, Laidler P, Davies RP, Horgan K, Hughes LE: The prognostic significance of tumor vascularity in intermediate-thickness (0,76-4,0mm thick) skin melanoma. A quantitative histologic study. Am J Pathol 133 (1988) 419.
4. Weidner N, Semple JP, Welch WR, Folkman J: Tumor angiogenesis and metastases – correltaion in invasive breast cancer carcinoma. N Engl J Med 324 (1991) 1
5. Wagner CH: Molekulare Onkologie, Entstehung und Progression maligner Tumoren: 293. Thieme, Stuttgart 1999
6. Allgayer H: Erfassung einer potenziell minimal residualen Tumorerkrankung bei soliden Tumoren – Chancen und Grenzen. AKODH-intern 9, SynMed Berlin 2002
7. Kuno MD: Krebs in der Naturheilkunde. 201, Pflaum, München 2002.

Anschrift des Verfassers:
Manfred D. Kuno
Peter-Strasser-Weg 35
12101 Berlin
E-Mail: kunosynmed@aol.com



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