von Elke Fuggis
Augendiagnostischer Einführungskurs am Freitag 7.12.2001
Der Augendiagnostiker muss sehen lernen. Denn: "Man sieht nur, was man kennt!" (J. Karl). Unter diesem Motto stand auch der 3. Teil des augendiagnostischen Einführungskurses am 7. Dezember. Dieser Freitagnachmittag war auch wie die zwei vorangegangenen Einführungskurse im Februar und Juli des Jahres 2001 sehr lehrreich und praxisorientiert. Die Auswahl der Referenten, wie Josef Karl, Ursula v. Heimendahl, Ursula Vadas und Hermann Biechele sprechen für den Wunsch des Arbeitskreises für Augendiagnostik und Phänomenologie, nicht nur dem praktizierenden Augendiagnostiker, sondern gerade auch dem Anfänger die faszinierenden Möglichkeiten der Augendiagnostik auf hohem Niveau zu vermitteln.
Den Anfang dieses Nachmittages gestaltete Josef Karl. Es ist immer wieder ein Vergnügen, diesem erfahrenen Praktiker zuzuhören, der so spannend, informativ und lebendig die Augendiagnostik lehrt. In seinem bilderreichen Vortrag sprach er über sichere Plätze und Problemstellen der Iris-Topographie.
			Sicher lokalisiert sind unter anderem Herz und Schilddrüse. Das Herz ist sowohl im linken (12'  17'), wie auch im rechten Auge (43'  48') sichtbar, wobei Zeichen links erstrangig und rechts zweitrangig sind . Beide Iriden zeigen jeweils das gesamte Herz. Allerdings ist nach Erfahrungen von Ursula v. Heimendahl in der rechten Iris vor allem die genetische Belastung sichtbar. Herzlakunen sind grundsätzlich krausenrandständig, ebenso wie Schilddrüsen- oder Nierenlakunen. Wichtig ist es, die thyreo-kardiale Achse, d.h. Herzsektor und den gegenüberliegenden Schilddrüsensektor zu beachten, da das Herz wesentlich vom Sympathikusreiz der Schilddrüse abhängt und viele Herzinsuffizienzen durch Hyperthyreosen entstehen. Die Schilddrüse selbst kann sich auch als Pigment darstellen, wobei das Pigment dann allerdings nicht krausenrandständig sein muss. Das Herz zeigt sich nur in Ausnahmefällen bei Stoffwechselstörungen als Pigment. Im Bereich des Herzsektors sollte differentialdiagnostisch an die Lunge und an die Mamma gedacht werden. Lungenzeichen sind allerdings immer von der Krause abgesetzt (Siehe Bild 2).
Bild 3 zeigt eine nur recht kleine Herzlakune, fast zu übersehen. Aber die Lakune ist bekammert, was ihr eine größere Bedeutung gibt. Der Patient kam wegen Magen- und Darmbeschwerden in die Praxis. Dies korreliert mit dem deutlich sichtbaren elfenbeinfarbenen Uvealblatt, beziehungsweise mit der auffälligen Darmzone. Herzbeschwerden traten bei dem Patienten erst nach einer durchgemachten Grippe auf. Genetisch angelegte Zeichen können also nach einer Grippe klinisch manifest werden. Hier liegt die Stärke der Augendiagnose, da genetisch angelegte Schwachstellen frühzeitig sichtbar und therapierbar sind.
Auch der Uterus- und der Milzplatz sind sichere Plätze in der Iristopographie. (Bild 4) Der Uterus zeigt sich links bei 34' häufig in Form von Lakunen und Pigmenten.
Deck sah den Uterus nur in der linken Iris. Nach den Erfahrungen von Josef Karl stellt er sich häufiger links dar, eine Darstellung ist jedoch auch in der rechten Iris möglich. Die Milz liegt bei 20'  25'. Sie markiert sich durch Pigmente, Transversalen, Auf oder Abdunklungen im Milzdreieck oder durch Leitgefäße. Die Milz stellt sich ebenso wie die Leber nie als Lakune dar.
Differentialdiagnostisch sind Uterus- und Nierenzeichen, wie auch Pankreas- und Gallenblasenlakunen aufgrund ihrer topographischen Nähe manchmal schwierig zu unterscheiden. Gallenblasenlakunen sind jedoch in der Regel größer als Pankreaslakunen. Deutlicher wird die jeweilige Unterscheidung noch aus dem iridologischen Gesamtbild heraus, auch mit Berücksichtigung der jeweiligen Pigmentstruktur und farbe.
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Bild: Josef Karl
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Naturheilpraxis 6/2002