Durchblutung

Ginkgo Biloba

von Susanne Krell

Gin(k)go biloba

Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dasz man sie als Eines kennt?

Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn:
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dasz ich Eins und doppelt bin?

(Johann Wolfgang von Goethe)

Was ist so Besonderes an diesem Baum, dass Goethe ihm sogar ein Gedicht widmete?

Sowohl seine Geschichte, sein Aussehen, seine Eigenschaften und nicht zuletzt seine grosse Bedeutung für die Naturheilkunde und die Medizin machen ihn zu einem faszinierenden Stück Natur, das es durchaus wert ist, näher in Augenschein genommen zu werden.

1. Herkunft und Historie:

Ginkgo biloba ist die älteste, lebende Baumart der Welt. Fossile Blattfunde weisen darauf hin, dass es den Ginkgobaum bereits vor mehr als 270 Millionen Jahren – also in der Ära der Dinosaurier – gegeben hat. Während dieser Zeit existierten mehrere Arten, die sowohl in Europa als auch in Asien und Nord-Amerika weit verbreitet waren.(Abb. 2 + 3)

Abb. 2 und 3:
Versteinertes fossiles Ginkgoblatt

Während der großen Eiszeiten in Europa und Nordamerika verschwand der Ginkgo aus der dortigen Flora und westliche Wissenschaftler glaubten ihn lange für ausgestorben.

Im Jahre 1691 jedoch unternahm der deutsche Physiker und Botaniker Engelbert Kaempfer im Auftrag der niederländischen Ost-Indien Gesellschaft eine Reise nach Asien und entdeckte ihn in Japan wieder. Anscheinend hatte sich die Ginkgo-Vegetation, die inzwischen nur noch aus einer einzigen Art bestand, nach Asien zurückgezogen und dort die Eiszeiten überdauert.

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Text- und Bildquellen bei der Autorin

Anschrift der Verfasserin:
Susanne Krell
Burgkmairstr. 56
80686 München



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