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Am 23. März ist Günter Lange von uns gegangen.

Schon während seiner Kriegsgefangenschaft hatte er durch seine Tätigkeit als Leiter des Lagerlazaretts Berührung mit Kranken. Hier lernte er die Nützlichkeit von einfachen naturgemäßen Heilweisen kennen. Aus dem Krieg zurückgekehrt wurde er Masseur und Bademeister und legte dann im Mai 1952 die Heilpraktiker-Überprüfung ab.

Er gehörte zu den Großen unseres Berufsstandes. War er es, der sich schon vor 30 Jahren der Akupunktur zuwandte und nach einigen Jahren durch Kontakte zu Dr. Krack mit der Ohrakupunktur nach Nogier in Berührung kam. Hier hatte er seine Berufung gefunden, die er an viele Kollegen in seinen Kursen weitervermittelte. So war er viele Jahre die Kapazität in Sachen Ohrakupunktur.

1985 erschien sein Buch „Akupunktur der Ohrmuschel“, in dem das Wissen der damaligen Zeit zusammengefasst war. Stets war er bemüht, auch andere zu Wort kommen zu lassen und so suchte er sich auch hier Co-Autoren und wies auch stets auf die Quellen hin, aus denen er es geschöpft hatte. Er war stets um Verständlichkeit in seinen Kursen bemüht und freute sich, wenn ihm jemand sagte: „Jetzt habe ich es endlich verstanden, nachdem ich schon so viele Kurse besucht habe“.

Sein menschliches Verständnis führte dazu, dass er lange Jahre das Amt des Vertrauensmannes im Hessischen Heilpraktiker-Verband ausübte. Differenzen zu beseitigen war auch eine seiner Stärken.

1987 erhielt er für seine Verdienste die Prießnitz-Medaille verliehen.

Durch seine schwere Krankheit wurde es in den letzten Jahren stiller um ihn. Nun nur 6 Wochen vor Erreichung seines 50jährigen Berufsjubiläums wurde er von seiner schweren Krankheit erlöst. Unzählige Patienten und viele Kolleginnen und Kollegen werden ihn vermissen oder sich dankbar seiner erinnern.

Dass wir dich verloren haben, macht uns traurig, das wir dich gekannt haben, macht uns froh.

Manfred Krusemark
Hessischer Heilpraktiker Verband
Bezirk Nordhessen