FACHFORUM

Das Herz – mehr als eine mechanische Pumpe?

von Erwin Stutz

In der alttestamentarischen Bibel hat der Mensch keine Seele, er ist eine Seele. Sie ist ein einzigartiges Wesen, welches das Gute im Leben schmecken will. Für die Entscheidung, welche der vielen Möglichkeiten gut für sie ist, braucht sie ein Herz um ihrem Wollen eine Richtung zu geben.

Im Neuen Testament entspricht die Geschichte der Emmausjünger dem gleichen Gedanken: Sie hatten die Orientierung durch den vermeintlich endgültigen Tod Jesu verloren und erkannten ihn nicht, als er sich ihnen auf ihrem Weg anschloss. Nachdem sie ihn erkannten, mussten sie einander eingestehen: "Brannte nicht unser Herz in uns, wie er auf dem Weg mit uns redete ..."

Aus dem Indischen stammt das Bekenntnis: "Das Wesen, das im Herzen als Intelligenz wohnt, bete ich an als Brahman." Ratschläge, welche man sich von den alten tibetischen Meistern holte, wurden Herzensanweisungen genannt.

Bei den Ägyptern wurden vor der Einbalsamierung alle Organe und Eingeweide entfernt, das Herz aber eigens für die Mumifizierung behandelt, weil es im Jenseits von den Göttern des Totenreiches gewogen werden sollte.

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Literaturverzeichnis:
Neues Testament.
Gion Condrau et al. (Hrsg.): Das Herz – Rhythmus und Kreislauf des Lebens, Neue Wege zu einer ganzheitlichen Heilkunde, 1997.
Doc Childre: The Heart Solution, 1999.
Le Doux, J.: Das Netz der Gefühle, Wie Emotionen entstehen, 1998.
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften
Georg Groddek: Das Buch vom Es, 1923
Georg Groddek: Krankheit als Symbol, Neuausgabe Fischer Verlag, 1983

Anschrift des Verfassers:
Erwin Stutz
Heilpraktiker
Hofstattgasse 1
88131 Lindau



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