Sich gesund essen

Naturheilkundliche Ernährungsformen – ein Überblick

von Susanne Krell

Lifestyle 2000

Gesundheit ist dem Menschen wichtig.
Das Motto heißt: Ernähr' Dich richtig!
Man möcht' das gerne praktizieren,
doch wird es schwer, das auszuführen!

Wenn man sich echt damit befaßt,
ist Essen – Trinken eine Last.
Denn alles, was da kreucht und fleucht
ist mittlerweile stark verseucht!

Die schlimmste Warnung – als Fanal
ist wohl der BSE-Skandal.
Was soll man wohl dahinter wittern,
wenn Rinder sich zu Tode zittern,
die Knochen voll von Todes-Viren
wohin wird uns denn das noch führen?

Der Wahnsinn sitzt in Frikadellen,
in Eiern lauern Salmonellen,
und – was im höchsten Maß' perfide:
Das Müsli ist voll Pestizide.
Vom Blütenstaub, den Bienen saugen,
wird Honig auch wohl nicht mehr taugen.

Wie auch das Wasser aus der Leitung
hat manche Gifte in Begleitung!
Auch Fisch scheint sich nicht mehr zu lohnen,
weil in ihm Nematoden wohnen.
Wozu soll man dem Menschen raten:
Zu Gen-veränderten Tomaten?

Und schreibt man auf mit spitzem Stift,
in welcher Nahrung ist kein Gift?
Dann sieht man seine Hoffnung schwinden,
man kann tatsächlich keine finden!

Uns bleibt da nur noch überlassen,
sich dieser Lage anzupassen,
will man nicht einfach Hunger's sterben
zugunsten uns'rer lieben Erben.

Drum wird man sich nicht länger grämen,
und alles weiter zu sich nehmen.
Dann plagt uns nicht mehr das Gewissen
bei jedem kleinen Leckerbissen!!

So hat man neulich erst berichtet
von einem – der nur stets verzichtet
um die Gesundheit zu bewahren.........!
...er wurd vom Auto überfahren!!!

Eine recht treffende, ironische Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation schildert Willy Meurer (*1934) in diesem kleinen Gedicht mit dem Titel „lifestyle 2000“

Im Folgenden sollen verschiedene alternative Formen der Ernährung, deren Ideale, Grundsätze, aber auch Vor- und Nachteile vorgestellt werden:

Dazu ist zunächst noch eine Begriffsklärung notwendig:

Die Bezeichnung Diät, stammt ursprünglich von griechischen Wort 'diaita', was soviel bedeutet wie "gesunde Lebensführung".

Heute verbindet man den Begriff der Diät allerdings eher mit Gewichtsreduktion und Schlankheitskuren.
Eigentlich ist aber alles als eine Diät anzusehen, was nicht den vollen Umfang der heute erhältlichen Lebensmittel beinhaltet, sondern sich auf einen – nach bestimmten Kriterien ausgewählten – Bereich beschränkt.

Naturheilkundliche, alternative oder naturgemäße Ernährung sollte größtmöglichen gesundheitlichen Nutzen mit sich bringen und gleichzeitig eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Energie gewährleisten.
Leider finden sich unter dem Deckmantel der "alternativen Ernährung" auch viele schwarze Schafe, die die Regeln der Ernährungsphysiologie außer Acht lassen und dadurch wohl eher Schaden als Nutzen mit sich bringen.

Naturheilkundliche bzw. alternative Ernährungsformen:

1. Vollwertige Kostformen

1.1 Vollwertkost nach Kollath / nach dem Gießener Konzept

Definieren kann man die Vollwertkost als eine Ernährungsweise, die den Organismus optimal mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt.
Aber nicht nur dies, sondern auch auf die Umwelt- und Sozialverträglichkeit bei der Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel wird großer Wert gelegt. Sowohl die Einsparung von Energie als auch eine Schonung der Umwelt und der natürlichen Ressourcen sind Bestandteil der Prinzipien der Vollwert-Ernährung.
Die letzten genannten Punkte stellen den Unterschied zur sogenannten "vollwertigen Ernährung" dar, die sich vor allem auf die gesundheitlichen Aspekte bezieht. Sie stellt die konventionellere Variante der Vollwertkost dar und entspricht eher den "üblichen" Ernährungsgewohnheiten.
Die Ursprünge der Vollwertkost lassen sich bis hin zu Hippokrates, Paracelsus und Hufeland verfolgen.
Als die eigentlichen Begründer dieser Ernährungsform gelten aber Max Bircher-Benner und Werner Kollath.
Kollath, der sich lange mit Medizin und Ernährung auseinandergesetzt hatte, kam zu der Erkenntnis, die gleichzeitig die wichtigste These dieser Ernährungsform darstellt:

"Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich."

Er traf eine Grundeinteilung unserer Nahrung in – was er "Nahrungsmittel" und "Lebensmittel" nannte:

1. unverändertes Rohmaterial
2. mechanisch aufgeschlossenes, zerkleinertes Material
3. durch Fermentation aufgeschlossenes Material
4. erhitztes Material
5. konserviertes Material
6. präpariertes Material

Quellenangaben:
– Leitzmann, C.: Alternative Ernährungsformen. Hippokrates, Stuttgart 1999
– Leitzmann, C.: Hahn, A.: Vegetarische Ernährung. Uni-TB-Verlag Stuttgart 1996
– Leitzmann, C.: Hahn, A.: Vegetarische Ernährung. Gesund und bewusst essen. Trias, Stuttgart 1998
– Anemüller, H.: Naturheilverfahren Ernährungstherapie. Vollwertige Grunddiät mit Ableitungen. Hippokrates, Stuttgart 1998

Internetressourcen:
www.dge.de
www.inform24.de
www.focus.de
www.br-online.de
www.prassek.de
www.netdoktor.de
www.wave77.de

Anschrift der Verfasserin:
Susanne Krell
Burgkmairstr.56
80686 München



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 12/2001

Naturheilpraxis 12/2001