Kraniosakrale Osteopathie

Kraniosakrale Behandlungstechnik

von Hartmut Fritzsche

Abb. 1:
Kraniosakrale Behandlungstechnik

Der Begriff Osteopathie ist aus dem Griechischen abgeleitet (os = Knochen, pathos = Krankheit) und bedeutet „Krankheit durch den Knochen“.

Er soll zum Ausdruck bringen, dass jegliche Krankheit mit einer Veränderung am Bewegungsapparat einhergeht.

Grundlage der Behandlung ist die Annahme, dass jegliche Beschwerden des Menschen, groß oder klein, mit einem Bewegungsverlust im Körper verbunden ist.
Mit geschulten Händen ertastet der Osteopath kleinste Bewegungseinschränkungen und bearbeitet diese, um dem Gewebe seine uneingeschränkte Funktion wieder zu ermöglichen.

Das Gedankengebäude der Osteopathie basiert im Wesentlichen auf vier Grundsätzen.

Die vier Grundsätze der Osteopathie

1. Leben ist Bewegung

Ständige Bewegung kennzeichnet alles Lebendige. Bewegung ist Ausdruck von Lebenskraft, die sich als Funktionieren des Körpers äußert. Die Beweglichkeit bezieht sich nicht nur auf Gelenke, Muskulatur und Sehnen, sondern auch auf die freie Bewegung der inneren Organe mit der Atmung, Herzschlag, Verdauungstätigkeit sowie Blut- und Lymphzirkulation. Eine Störung der Beweglichkeit beeinträchtigt die Organfunktionen und führt zu Erkrankungen.

2. Der Körper ist eine Einheit

Gesundheit und Vitalität des Gesamtorganismus beruht auf einem harmonischen Zusammenspiel all seiner Teilbereiche. Dysfunktionen eines Organs lösen eine Kettenreaktion aus und können Irritationen anderer Organsysteme verursachen. Somit bedarf es einer Harmonisierung des Ganzen, um einen Teil des Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die psychische Verfassung und der soziale Aspekt des Menschen sind ebenso unzertrennbar mit dem Zustand seiner Gesamtverfassung verknüpft.

3. Die Autoregulation des Körpers bewirkt Heilung

„Der Körper des Menschen wurde als Apotheke Gottes geschaffen mit allen Medikamenten, die Gott in seiner Weisheit für notwendig befand, um die Menschen glücklich und gesund zu erhalten und diesen Zustand wiederherzustellen“ sagte G. W. Northup, American Osteopathic Association.
Durch Normalisierung einer primären Störung des Systems werden Autoregulationsmechanismen ausgelöst und Selbstheilungskräfte mobilisiert. Das Bestreben der osteopathischen Therapie ist, Blockierungen dieser Autoregulation zu lösen. Damit können die individuellen Ressourcen des Organismus aktiviert und die optimalen Bedingungen für den Heilungsprozess geschaffen werden.

4. Struktur und Funktion beeinflussen sich gegenseitig

Zwischen Struktur und Funktion besteht eine Wechselbeziehung. Die gesunde Struktur der Organgewebe ist die Voraussetzung für ein gutes Funktionieren. Durch die osteopathische Behandlung wird das funktionelle Gleichgewicht des Organismus wieder hergestellt. Damit wird sowohl eine heilende wie auch vorbeugende Wirkung erzielt. Eine gesunde Funktion bewahrt die Struktur vor Schäden.

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Hartmut Fritzsche
Heilpraktiker
Dozent des Osteopathie Forum München
P.O.Box 71055 Dubai, U.A.E.
E-Mail: hartmut@orthosp.com



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