FACHFORUM

Ruprechtskraut – Geranii robertiani herba

von Peter Kaufhold

Droge deutsch Ruprechtskraut
Stammpflanze Geranium Robertianum
Droge lat. Geranii Robertiani Herb
Familie Geraniaceae
Synonyme stinkender Storchenschnabel, Rotlaufskraut, Gottesgnad
Energetik herb/kühlend/scharf/P-K-V + (P-)
Contraindiziert während der Schwangerschaft

Indikationen

Blutungen!, Nasenbluten!, Menorrhagie#, blutende Hämorrhoiden#, Rachenentzündung#, Mundentzündungen#, Rotlauf#, fressende Hautgeschwüre!, Hauterkrankungen!, Wunden! nässende Ekzeme#, Ulcus cruris#, Ringflechte#, schlecht heilende Wunden!, Grippe, krebsartige Hautgeschwüre#, Virusangina, Virusgrippe, Herpes Simplex, Wassersucht, Herpes Zoster, Coxsackie, Gebärmutterblutungen#, Schwerhörigkeit#, Zahnschmerzen#, Angina#, Durchfall!, Gastritis#, chronische Darmentzündung#, Hämaturie#, Dysurie#, Blasensteine#, Nierensteine#, Harnwegsentzündung#, Ohrenschmerzen#, Quetschungen#, Lungenblutungen!, Krebs#, hoher Blutdruck!, Rheuma#, Hämatome#, Gelbsucht, (I/Ä)

(Kennzeichnung: ! = Bestindikationen – # = Hauptindikation – ohne = Nebenindikationen)

Wirkungen
Hauttherapeutikum#, Hämostatikum#, antihypertensiv#, Antidiarrhoikum#, Diuretikum, (viruzid, bakterizid#), wundheilend#, Analgetikum, Antiphlogistikum, Antiseptikum,
Galaktagogum, Adstringens#, tumorhemmend,

Inhaltsstoffe
Flavonole (Rutosid, Nicotiflorin, Hyperosid, Isoquercitrin, Astragalin, Kämpferol, Spiraeosid, Quercetin(-3-O-rhamnogalactosid), Quercimeritrin), Apfelsäure, Maltol, Gerbstoffe, (Geraniin, Isogeraniin), Zitronensäure, Ferulasäure, Ellagsäure, Vitamin C

Synergeten:
Kamillenblüten (Rachenentzündung), Wacholder + Salbei (Harnsteine), Breitwegerich (Wunden, Geschwüre)

Zubereitung:
Abkochung, Kaltauszug, Aufguss: 2 TL/0.25 l koch. Wasser (5 Min), Saft

Ruprechtskraut wird mit Erfolg innerlich angewendet gegen Durchfall, Gastritis (mit Neigung zur Geschwürsbildung), chronische Darmentzündung, Ruhr, fieberhafte Gastroenteritis und Blutungen, insbesondere Lungenblutungen und Nasenblutungen, ferner gegen Harnwegsentzündungen, Steinleiden sowie äußerlich zu Spülungen gegen Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, zu Breiauflagen und Umschlägen gegen Hauterkrankungen, schlecht heilende Wunden, krebsartige, fressende Geschwüre, Ulcus cruris, Ekzeme, Rotlauf, auch Quetschungen, Hämatome und frische Wunden.

Bereits Lonicerus lobte den Storchenschnabel gegen Steinleiden, Hauterkrankungen, Feigwarzen (Condylome, Hämorrhoiden), Fisteln, schlecht heilende Wunden, Gelbsucht, Brustgeschwulst sowie zur Herzstärkung:
Alle Arten von Storchenschnäbeln, ausgenommen jene, deren Wurzel süß schmeckt, sind von zerteilender, zusammenziehender und trocknender Natur.
Gegen den Stein (Nierensteine, Blasensteine), nimm gleiche Teile Storchenschnabel und Steinbrech (Saxifraga), siede sie in Wasser und seihe es durch ein Tuch. Danach mach ein Schwitzbad: nimm Haferstroh, siede es in Wasser, begieß die glühenden Steine damit, und wenn du anfängst zu schwitzen, so trink des Wassers von Storchenschnabel dreimal nacheinander: der Stein bricht sänftiglich.

Wer beschwert am Geblüt und traurig ist (Melancholie), der gebrauche dies Kraut zusammen mit Poleiminze und Rautenkraut, von jedem gleich viel, gepulvert und mit Brot gegessen: stärkt das Herz und macht freudig.

Der Saft dieses Krauts in faule Schäden (schlecht heilende Wunden, Ulcus cruris), Wunden und Fisteln getan, reinigt dieselben gewaltig und fördert die Heilung.

Jener Storchenschnabel, den man „Gottes Gnade“ (Gratia Dei, Chelidonium minus) nennt, hilft gut bei entzündeten Gliedern und Rotlauf: das Kraut in einer Pfanne welk gemacht und übergelegt, zerteilt und hilft sehr gut.

Storchenschnabelwasser (Lonicerus)

Ruprechtskraut-Wasser (Tabernaemontanus)

Zubereitung und Anwendung

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Quelle

Teilauszug aus der Ruprechtskraut-Monographie des Computer-Kräuterrepertoriums PhytoMagister

KAUFHOLD SOFTWARE
Peter Kaufhold
Mühlenstr. 65
D-45731 Waltrop
Telefon: 02309 / 799 30,
Internet: www.phytomagister.de




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