von Hermann Biechele
Übereinstimmend in allen Topografien finden wir die Nieren um 30’ von der Iriskrause bis zum Ziliarrand reichend. Bei der exakten Festlegung des Nierenplatzes auf der Iristopografie gab es anfangs jedoch einige Unterschiede bei den verschiedenen Autoren. Während Josef Angerer die Nieren eindeutig nach nasal legte, gab ihnen Josef Deck auch Raum nach temporal und aus Gründen der Vereinheitlichung hat später auch Josef Angerer das Nierenfeld auf seiner Tafel entsprechend vergrößert.
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| Abb. 1: Nieren- und Blasensektor in der Topografie J. Angerers |
Josef Karl differenziert nach nun 40jähriger Praxistätigkeit in der Weise, dass er das Nierenparenchym schwerpunktmäßig nasal sieht, das Nierenbecken mit den ableitenden Harnwegen eher temporal und stimmt damit mit allen wesentlichen Topografien überein. Grundsätzlich stellen sich die Nieren seitengleich dar, also die rechte Niere in der rechten Iris und umgekehrt. Gelegentlich kehrt sich diese Seitenbezüglichkeit aber auch um, ohne dass es dafür bislang eine befriedigende Erklärung gibt.
Der Blasensektor erstreckt sich weiter nasal (auf der Angerer-Tafel: rechts 21’-22’; links 37’-39’) und reicht etwa von der dritten kleinen Zone bis zum Ziliarrand.
Abb. 1 Nierenzeichen in der Iris
Es ist eine der ganz großen Stärken Josef Karls, komplexe Sachverhalte und Probleme auf den Punkt zu bringen und so darzustellen, dass man sie mit größtmöglicher Verlässlichkeit unmittelbar in die Praxis umsetzen kann. Am Anfang stellte er daher fest, welche Zeichen wir zum Thema „Niere“ erwarten dürfen. Die Nieren stellen sich dar
– durch Lakunen
– durch Pigmente
– durch Abdunklungen
– durch Aufhellungen
– durch Trabekelbildung
– durch Transversalen
wobei Kombinationen aus diesen Phänomenen natürlich immer möglich sind.
...Bilder:
Josef Karl
Anschrift des Verfassers:
Hermann Biechele
Kaiserstraße 51
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Naturheilpraxis 8/2001