Frauen-Naturheilkunde

Wirksam beim prämenstruellen Syndrom: Mönchspfeffer

von Bruno Vonarburg

Der Mönchspfeffer ist eine dekorative Pflanze, die bereits in griechischer Antike Aufsehen erregte. In Homers Ilias aus dem 6. Jahrh. v. Chr. wird sie als Symbol der Keuschheit erwähnt. Schon früh erkannte man, dass die pfefferartig schmeckenden Früchte die Wirkung besitzen, die sexuelle Begierde abzuschwächen. Nicht umsonst trägt der Strauch im Volksmund den Namen „Keuschlamm“, was so viel wie „keusch wie ein Lamm“ bedeutet. Gebräuchlich ist auch der Name „Mönchspfeffer“. In alter Zeit gebrauchte man in Klöstern die gemahlenen Samen als Gewürzpulver, um den Geschlechtstrieb der zölibatär lebenden Eremiten zu unterdrücken. Die Blüten galten ferner als Sinnbild der sinnlichen Tugend und wurden noch vor Jahrzehnten in Italien den Novizen auf den Weg zum Konvent gestreut.

Die Pflanze wird in der Botanik als Vitex agnus castus bezeichnet. Der Gattungsname „Vitex“ stammt vom lateinischen „viere = binden“ und bringt zum Ausdruck, dass früher die blühenden Zweige des Strauches zu Sträußen gebunden wurden. Der Beiname „agnus castus“ ist eine griechisch-lateinische Doppelbezeichnung: „agnos = unschuldig wie ein Lamm“ und „castus = keusch“, was die lipidovermindernde Kraft der Früchte charakterisiert. Im Volksmund kennt man den Mönchspfeffer auch als Abrahamstrauch, Gewürz- oder Schlafmülle.

Es handelt sich hierbei um einen 2 bis 4 m hohen Strauch aus der botanischen Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae), der im Mittelmeergebiet und in Zentralasien beheimatet ist. Vorwiegend gedeiht er in Küstennähe an Flussufern und in Bachbetten. Der Mönchspfeffer kann aber auch als Zierpflanze in Kübeln oder im Freien gezogen werden. An den Zweigen wachsen in gegenständiger Anordnung handförmig gefingerte, 5- bis 7-zählig geteilte Laubblätter. Nach dem Hochsommer vom August bis Oktober erscheinen in endständigen Trauben violettblaue, rosa oder weiße Blüten. Später reifen pfefferkorngroße, dunkelbraune bis schwarze Früchte mit pfefferartigem Geruch und Geschmack. Die Einzelfrucht stellt eine viersamige Steinbeere dar.

Formidables Heilkraut

Mönchspfeffer neu erforscht

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Anschrift des Verfassers:
Bruno Vonarburg
Hechtstr. 2
Ch-9053 Teufen/AR



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Naturheilpraxis 7/2001