Frauen-Naturheilkunde

Einige Aspekte der antiken Frauenheilkunde

von Bernd Hertling

Gynaikologie1) und Frauenheilkundige

Die Idee, dass alle Heilkunst von den Frauen ausgeht, mag eine empirische Weisheit sein, schließlich ist jeder Heilkundige mit dem Phänomen der ‘Hausmittel’ vertraut, die gemeinhin von (Groß-)Müttern mehr oder minder erfolgreich angewendet werden. Schließlich gibt es kaum eine Motivation, die es an Intensität mit dem Helfen-Wollen bei Leiden und Krankheit der eigenen Kinder aufnehmen kann. Wagt man nun den Schluss von der Ontogenese zur Phylogenese, dürften am Beginn der Heilkunde also fürsorgliche mütterliche Handlungen vor den &Mac226;wissenschaftlich nachprüfbaren’ der Männer gestanden haben. Wie so oft, gibt es hierzu keine sicheren Nachweise, weshalb diese Phase der Medizin im Dunkel der Vorgeschichte bleiben muss. Auch auf die Stellung „der Frau“ in der Antike kann hier nicht eingegangen werden, zu facettenreich und uneinheitlich – wie alles Leben – würde „sie“ sich uns präsentieren. Doch sei der Hinweis gestattet, dass neben dem Hebammenberuf auch die Ausübung der Frauenheilkunde oftmals Frauen oblag. Insbesondere deshalb, als sich ein Teil der Frauenheilkunde aus der Hebammenpraxis heraus entwickelt hatte. Diese Spezialistinnen jedoch galten dem Arzt nicht als ernstzunehmende Konkurrenz. Doch, wie es schien, wussten sie in ihrem Fachbereich besser Bescheid, als die vielgerühmte wissenschaftliche Medizin.

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Anmerkungen:
1) Das entsprechende griechische Wort lautet im Nominativ hè G?ne (hè G?ne), der Genitiv, aus welchem sich die weiteren Formen ableiten dagegen tes gynaikós (tes gynaikós). Aus diesem Grund also Gynaikologie, latinisiert Gynaecologie. „Gynaekologie“, wie heute allüberall geschrieben wird, ist ein etymologisches Monstrum wie Automobil! Witzigerweise bezeichnet das Wort gynaikitis, das für den Mediziner wie eine entzündliche Erkrankung klingt, das Frauen-Wohnzimmer im klassischen Athen.

Literatur:
Bronfman, Elisabeth: Nur über ihre Leiche, Darmstadt, 1994.
Grmek, Mirko D.: Die Geschichte des medizinischen Denkens I Antike und Mittelalter, München 1998.
Schubert, Charlotte und Huttner, Ulrich (Hgg.): Frauenmedizin in der Antike, Slg. Tusculum (zweisprachig), Düsseldorf und Zürich 1999.
und eigene Quellenstudien.

Anschrift des Verfassers:
Bernd Hertling
Nettelkofenerstr. 1
85567 Grafing



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