von Hannjürn Weichert
Der Gegenstand der Psychopathologie ist traditionell das „bewusste psychische Geschehen“ bzw. „die wirklichen seelischen Vorgänge“. (Jaspers) Wobei der Seelenbegriff auf dem christlich-jüdischen Dogma der Einzigartigkeit des Menschen innerhalb des Tierreiches bzw. seiner Gottähnlichkeit beruht. „Der Leib als Ausdruck des Menschenwesens unterscheiden ihn von allen Tieren. Seelisch ist ein völliger Sprung“. Der Mensch habe „eine spezifische somatische Konstitution, welche innerhalb des Ganzen aller Lebensformen mehr Möglichkeiten bewahrt und weniger spezialisiert ist als irgendeine andere Lebensform“. Der Mensch bleibt Tier und Gott zugleich trotz Darwin und der Aufklärung des genetischen Codes. Freilich sind Mensch und Tier näher zusammengerückt.
Da sich das Ganze des Menschseins „trotz der unleugbaren innigen Einheit des Seelischen und Körperlichen“, - quasi wegen seines göttlichen Anteils -, der vollständigen wissenschaftlichen Analyse entziehe, kennen wir „von den Kausalketten zwischen Seelischem und Körperlichem immer nur die Endglieder“. Und obwohl man vom bloßen psycho-physischen Parallelismus zur Wechselwirkung zwischen Körper und Seele fortschritt, - denn „im Biologischen wird alles Partikular-Kausale zusammengehalten durch die Wechselwirkung in einem in sich lebendigen Ganzen“, von dem her man die Elemente sehen müsse -, vertiefe sich im genetischen Verstehen der „hermeneutische Zirkel“: aus den besonderen Tatbeständen das Ganze zu verstehen, „das seinerseits Voraussetzung ist für das Verständnis jener besonderen Tatbestände.“ (Jaspers) Aus diesem Zirkel führt nur die Magie oder die Post-Quanten-Physik heraus!
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Literatur:
1. JASPERS, K., Allgemeine Psychopathologie, 1946
2. FREUD, S., Das Unbehagen in der Kultur, 1930
3. MARCUSE, H., Triebstruktur und Gesellschaft, 1957
4. FERVERS, C., Der Ausdruck des Kranken, 1935
5. SARFATTI, J., Beyond the Quantum, Essay in the New Physics Unifying Mind and Matter,
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Naturheilpraxis 6/2001