FACHFORUM

Was sie über Referenzwerte wissen sollten

von E. Blaurock-Busch

1. Definition von Normal

Im medizinisch-therapeutischen Sprachbereich wird der Begriff Normal verschiedentlich definiert. Eine gesunde Person gilt als normal, d.h. der kranke Patient oder der Mensch mit einer gewissen Symptomatik fällt nicht in diese Kategorie. Normal bedeutet somit das Nichtvorhandensein von Erkrankungen oder Symptomen, die mit Krankheit identifiziert werden.

Ebenso werden normale Testwerte wie beispielsweise normale Eisenblutwerte, d.h. Eisenwerte, die sich innerhalb der für den Bluttest spezifischen Norm befinden, mit Gesundheit identifiziert, wenngleich und obwohl dieser Patient deutliche Krankheitssymptome aufweisen kann. Das heißt, bei einem kranken Patienten können normale Testwerte vorliegen. Das bedeutet auch, dass normale Testwerte nicht unbedingt identisch sind mit Gesundheit oder der Abwesenheit von Krankheit. Genauso kann ein symptomfreier Patient Testwerte aufweisen, die sich außerhalb der Norm befinden.

2. Definition von Abweichungen oder Werten außerhalb des Referenzbereiches

Im Labor hat der Begriff normal eine statistische Erklärung, beispielsweise wurden Serum-Eisenwerte, Blutbleiwerte oder Urin-Aluminiumwerte statistisch und unter Berücksichtigung klinischer Erfahrungswerte erstellt, d.h. hier wurden statistische Referenzwerte erzielt, die weitgehend und vorschriftsmäßig von Laboren akzeptiert und genutzt werden. Staatliche Organisationen sind involviert und in jedem Fall reflektieren diese vorgeschriebenen, relativ festgelegten Referenz- oder Normwerte zwei Standardabweichungen, d.h. etwa 95% der Bevölkerung fallen in diesen Normbereich.

Das bedeutet keinesfalls, dass 95% der Bevölkerung, die normale Testwerte aufweisen, gesund sind. Es bedeutet lediglich, dass die 5% der Patienten, deren Werte außerhalb der Norm liegen, statistisch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit zeigen krank zu sein. Tatsächlich wird diese statistische Wahrscheinlichkeit vielfach symptomatisch bestätigt, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient mit niedrigen Bluteisenwerten anämisch ist, liegt statistisch sehr hoch. Ebenso ist bei einem Patienten mit niedrigen Blutmagnesiumwerten mit 95%iger Sicherheit eine oder mehrere Magnesiummangelerscheinungen deutlich.

3. Laborvorschriften zur Erstellung von Referenzwerten

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Naturheilpraxis 4/2001