ARBEITSKREIS FÜR AUGENDIAGNOSE

Bericht von der 16. Münchner Fachtagung in Augendiagnose

Samstag, 1. Juli 200

von Hermann Biechele

Josef Karl: Karzinome des Verdauungstrakts- was sieht man und was nicht?
Ein Versuch

Ein nach eigenem Bekunden unerfreuliches Thema, das sich der Referent hier gewählt hat. Unerfreulich aus mehreren Gründen. Magen- und Dickdarmkrebs sind mit die häufigsten Tumore, mit denen wir in einer naturheilkundlichen „Allgemeinpraxis“ zu tun haben. Zu beobachten ist dabei, dass das Magenkarzinom zahlenmäßig im Rückgang begriffen ist, während das Dickdarmkarzinom bei Männern und Frauen gleichermaßen ansteigt. Über die Gründe dafür kann man spekulieren. Liegt es am weitverbreiteten Abführmittelmissbrauch oder doch eher an der fast regelmäßig zu beobachtenden chronischen Obstipation. Immerhin werden mit der Nahrung (von Lebensmitteln mag man unter diesem Aspekt gar nicht mehr sprechen) täglich rund 230 Substanzen aufgenommen, die der Organismus evolutionär nicht kennt. Und wenn diese Substanzen dann tagelang im Sigmoid liegen bleiben...?

Ein unerfreuliches Thema auch aus iridologischer Sicht, weil die Karzinomdiagnostik (nicht nur hier!) ungewiss ist. Und wenn Josef Karl nach 40jähriger Praxistätigkeit sagt, „wir dürfen keine Gewissheit geben, wo wir keine Gewissheit haben“, dann wiegt das schwer – mag es uns gefallen oder nicht.

Beispiel 1: Bild 1 und 2:
Die 83jährige Patientin wurde zwei Jahre vor diesen Aufnahmen wegen eines Enddarm-Karzinoms operiert. 10 Jahre später geht es ihr mit 92 Jahren immer noch gut. Man beachte die Pigmentsituation beidseits, zusätzlich im linken Auge die ektasierte Krause und die lanzettförmige Lakune in der Krausenzone bei 35’. Nicht zu übersehen sind die aufgehellten Fasern im gleichen Sektor, wie sie sich aber auch an anderen Stellen finden.

Was können wir von der Augendiagnose also erwarten?

Beinahe überflüssig, zu sagen, dass es das Krebszeichen im Auge nicht gibt. Aber in der Summation erhalten wir doch Informationen, die uns aufmerksam werden lassen.

Topografisch ist die Sachlage im großen und ganzen geklärt. Zusätzlich gilt als Faustregel, dass für das Magenkarzinom mehr das rechte Auge mit seinen wichtigen Pylorusplätzen und dem berüchtigten Wetterwinkel (Duodenum + Pankreas) entscheidend ist. Zeichen für das Dickdarmkarzinom erwarten wir dagegen vordringlich im linken Auge, wo sich Colon descendens, Sigma und Rectum darstellen. Wir achten auf Größe, Struktur und Kolorit der Krausenzone. Eine (oft auch nur partiell im Colon descendens) ektasierte Krause wie im Bild 2 liefert Hinweise auf eine Obstipation. Grobes Krausenkrausenrelief und zentrale Heterochromie dürfen bereits als Präkanzerosezeichen gewertet werden – auch wenn das natürlich nicht verallgemeinert werden kann.

Bilder: Josef Karl 

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Anschrift des Verfassers:
Hermann Biechele
Kaiserstraße 51
80801 München

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