Zähne

Zähne und Naturheilkunde

von Werner Nothelfer

Wann muss der naturheilkundlich Tätige an Zähne und damit verbundene Krankheiten denken?

Es gibt zwei grundverschiedene Situationen, in denen ein Therapeut an die Zähne denken sollte:

- Bei der ersten klagt der Patient über chronische Beschwerden, die scheinbar nichts mit den Zähnen zu tun haben. Diese chronischen Beschwerden können die vielfältigsten Symptome produzieren. Als Beispiele seien genannt, um nur wenige zu nennen: der gesamte rheumatische Formenkreis, Herzrhythmusstörungen, Zystitiden, Hautveränderungen, Verdauungsbeschwerden usw.

- Bei der zweiten Situation klagt der Patient über Schmerzen des Kopfes, des Gesichtes, des Nackens, der Schultern, die scheinbar nichts mit den Zähnen zu tun haben und den Patienten veranlassen, einen Allgemeinmediziner, Internisten, Neurologen oder HNO-Arzt aufzusuchen. Diese Schmerzen, ganz gleich, ob es sich dabei um leichte Befindlichkeitsstörungen oder schwere Migräneanfälle handelt, sind oft Ausdruck von Funktionsstörungen des stomatognaten Systems. Diese werden oft fälschlicherweise als Neuralgien diagnostiziert, sind aber in Wahrheit oft Projektionsschmerzen von Myogelosen der Kaumuskulatur und der damit verbundenen Schulter- und Nackenmuskulatur.

Zunächst möchte ich etwas über die Zusammenhänge zwischen chronischen Erkrankungen und Zahn- und Kieferherden beitragen. In der Zahnmedizin ist der Begriff des Herdes nach wie vor umstritten. Die Theorie des Herdgeschehens gilt an den Hochschulen als unbewiesen. Zu viele Patienten seien ohne jede Besserung der Allgemeinerkrankung zu Gebisskrüppeln gemacht worden. In der Schulmedizin gilt ein Gebiss als herdfrei, wenn die kariösen Defekte durch Füllungen, devitale Zähne durch eine Wurzelfüllung versorgt, apikale Ostitiden durch eine Wurzelspitzenresektion chirurgisch eliminiert worden, verlagerte Zähne entfernt, andere röntgenologische erfassbare, pathologische Befunde beseitigt sind.

Als diagnostische Unterlagen dienen der klinische Befund, gewonnen durch Inspektion, Palpation, Vitalitätsprüfung und der Röntgenbefund. Leider erweisen sich diese Unterlagen in manchen Fällen als unzureichend. Es haben sich zwischenzeitlich mehrere alternative Methoden etabliert, die als zusätzliche, verfeinerte Möglichkeiten der Herddiagnostik dienen. Mir hat sich seit nunmehr ca. 20 Jahren die Elektroakupunktur nach Voll sehr gut bewährt. Seit den Arbeiten von Voll, Kramer, Thomsen u.a. wissen wir, dass jeder Kieferabschnitt mit den verschiedensten Regionen des Körpers in energetischer Beziehung steht.

Man unterscheidet Herde und Störfaktoren.

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. dent. Werner Nothelfer
Romanplatz 10
80639 München

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