ZÄHNE

Das Herdgeschehen - Zusammenhänge Diagnose Therapie

von Hermann Biechele und Peter Wemhoff

Das "Herdproblem" im Überblick

Die Überschrift ist bewusst so gewählt, denn sowohl für den Patienten als auch für den Therapeuten bereitet die Thematik Herd Schwierigkeiten. Zum einen meistens unentdeckt, frustrieren sie Patient und Therapeut gleichermaßen, weil bewährte Behandlungskonzepte nicht greifen. Zum anderen benötigt das Auffinden, die Bewertung und Behandlung solcher Störfelder eine Menge Erfahrung und diagnostisches Geschick.

Entstehung chronischer Krankheiten

Einen Zugang zur komplexen Thematik Herd (Störfeld, Focus) mit seiner Bedeutung bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern gewinnt man häufig erst vor dem Hintergrund der Entstehung chronischer Krankheiten. H. W. Schimmel nennt vier Wege einer möglichen Ätiologie:

- Übergang einer Akuterkrankung in die Chronizität
- Intoxikation: Medikamente, Umwelttoxine, ...
- Fokaltoxikosen (Anmerkung des Verfassers: neben toxischen Störungen können auch neurale und mechanische Störfelder auftreten, deshalb wäre der Begriff Herdgeschehen hier allgemeiner gefasst)
- angeborene Enzymopathie (sehr selten)

Im Gegensatz zu akuten Krankheitsprozessen zeigen primär chronische zu Beginn eine Vielzahl unspezifischer und diffuser Symptome. Sie äußern sich am Patienten als Befindensstörungen, noch lange bevor sich organische Schäden manifestieren und nachweisen lassen. Charakteristisch ist ihr wellenförmiger Verlauf mit starker Abhängigkeit von zusätzlichen Belastungsfaktoren wie beispielsweise dem Wetter oder Stress. Dabei typisch auftretende Symptome, wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, erhöhte psychische Labilität, verminderte Lebensfreude, Vasoneurosen (kalte Hände und Füße), unklare Verdauungsbeschwerden sind jedem Therapeuten hinlänglich bekannt. Es sind alles vegetative Symptome, deren organische Ursprünge im "weichen Bindegewebe", im Extrazellulärraum des Körpers zu suchen sind. Wir haben es Pischinger und Kellner zu verdanken, die mit ihren Veröffentlichungen bewiesen haben, dass das Mesenchym nicht nur "Transitstrecke", sondern gleichzeitig Sitz der vegetativen Grundsteuerung ist. Sie definierten das "System der Grundregulation" und schufen damit eine neue Basis für eine ganzheitsbiologische Theorie der Medizin. Über das weiche Bindegewebe, als zentrales Bindeglied aller Zellen des Organismus, war eine Verbindung zwischen Humoral-, Zellular-, Neural- und Organpathologie möglich geworden.

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Anschrift der Verfasser:
Hermann Biechele Peter Wemhoff
Kaiserstraße 51 Jacklweg 7
80801 München 83708 Kreuth


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Naturheilpraxis 3/2001